Rückgang beim Ausbau privater Photovoltaikanlagen
Im ersten Halbjahr 2024 haben Hausbesitzer in Deutschland deutlich weniger Solaranlagen installiert als in den Vorjahren. Nach Angaben der Bundesnetzagentur wurden private Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 647 Megawatt neu in Betrieb genommen. Das entspricht einem Rückgang von 55 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Nachmeldungen für den Monat Juni sind dabei noch möglich. Die Auswertung bezieht sich auf typische Eigenheim-Dachanlagen mit einer Maximalleistung von drei bis zehn Kilowatt.
Ursachen für den Rückgang
Der Bundesverband des Solarhandwerks (BDSH) sieht das Ende des Booms bei Photovoltaikanlagen auf Privathäusern,der infolge der energiepreiskrise 2022 eingesetzt hatte. Mit den gesunkenen strompreisen ist auch die Nachfrage nach Solaranlagen deutlich zurückgegangen. Zudem trat im Februar ein Gesetz in Kraft, das vorsieht, dass Betreiber neuer Photovoltaikanlagen keine Vergütung mehr für Strommengen erhalten, die sie in Zeiten eines Überangebots ins öffentliche Netz einspeisen.
Wirtschaftlichkeit privater Solaranlagen
Trotz der veränderten Rahmenbedingungen können private Solaranlagen weiterhin wirtschaftlich sein. Berechnungen des Dresdner Anbieters Solarwatt zeigen, dass ein Vierpersonenhaushalt mit einer Photovoltaikanlage von 10 Kilowatt Maximalleistung und einem Batteriespeicher etwa 80 Prozent seines jährlichen Strombedarfs selbst decken kann. Dadurch lassen sich bei den aktuellen Strompreisen rund 1.400 Euro pro Jahr an Stromkosten einsparen.