Vorschlag für Rentenreform: Rentenbeginn an Beitragsjahre koppeln
Der Ökonom Jens Südekum, Berater von Finanzminister Lars Klingbeil (SPD), spricht sich im Zuge der geplanten Rentenreform dafür aus, den Rentenbeginn nicht länger an eine feste altersgrenze zu knüpfen. Stattdessen solle eine Mindestanzahl von Beitragsjahren entscheidend sein. „Die Lebensarbeitszeit ist eine Stellschraube,an die wir ranmüssen,um die gesetzliche Rente zu sichern“,sagte Südekum der „Bild am Sonntag“. eine Rente mit 70 für alle lehnt er ab.„Besser ist es, den Renteneintritt nicht an eine starre Alterszahl zu koppeln, sondern an eine Mindestanzahl von Beitragsjahren.“
Begründung des Vorschlags
Unterschiedliche Erwerbsbiografien
Südekum, Professor für Volkswirtschaftslehre an der heinrich-heine-Universität Düsseldorf, verwies auf unterschiedliche Lebensarbeitszeiten. „Wir müssen auf die tatsächlichen Lebensarbeitszeiten gucken.“ Akademiker zahlten deutlich später in die Rentenkasse ein als Personen, die mit 16 oder 18 Jahren eine Lehre beginnen und anschließend durchgehend arbeiten. „Den Rentenbeginn an die Beitragsjahre zu binden, ist gerechter“, so Südekum.
Notwendigkeit einer umfassenden Rentenreform
Der persönliche Berater von Klingbeil betonte die aus seiner Sicht bestehende Notwendigkeit einer großen Rentenreform. „Die Babyboomer fangen erst jetzt an, in Rente zu gehen. Heißt: Die große finanzielle Belastung für die gesetzliche Rente kommt erst noch, und damit kommen wir an einer großen Rentenreform nicht vorbei.“











