In Deutschland kommt es nach Angaben des Instituts der deutschen wirtschaft (IW) zunehmend vor, dass neue Mitarbeiter einen Arbeitsvertrag unterschreiben und anschließend nicht zur Arbeit erscheinen. Das geht aus einer noch unveröffentlichten Studie des Kompetenzzentrums fachkräftesicherung (KOFA) hervor, über die die „Rheinische Post“ in ihrer Montagsausgabe berichtet.
Zunehmende Ghosting-Fälle bei Neueinstellungen
Im Sommer 2024 berichteten demnach fast 15 Prozent der befragten Unternehmen in Deutschland von Fällen,in denen neue Mitarbeiter nach der Unterzeichnung des arbeitsvertrags nicht mehr erschienen. Dieses Verhalten wird als Ghosting bezeichnet.
Auch nach Arbeitsbeginn bleibt die Lage angespannt. Laut studie verzeichnen 24 Prozent der Betriebe Kündigungen in der Probezeit. Zudem erhielten 37 Prozent der Unternehmen Absagen, weil sich Bewerber für ein anderes angebot entschieden haben.
Studie zu Personalverantwortlichen in Deutschland
Für die Untersuchung wurden im Sommer 2024 insgesamt 851 Personalverantwortliche aus deutschen Unternehmen befragt. Die Studie wird vom Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) am Institut der deutschen wirtschaft (IW) erstellt.
Einordnung durch Studienautorin
Ghosting im Kontext des Fachkräftemangels
„Ghosting ist kein neues Phänomen, aber seine Folgen sind im Fachkräftemangel besonders spürbar“, sagte Studienautorin Sibylle Stippler der „Rheinischen Post“.
Mögliche Ansätze im Umgang mit Bewerbern
Stippler erklärte, wer Bewerber transparent informiere, persönlich in Kontakt bleibe und Feedback ernst nehme, könne Ghosting deutlich reduzieren. „Der Schlüssel liegt in Verbindlichkeit und Vertrauen: Ein positives Bewerbererlebnis ist heute mehr wert als jedes Hochglanz-Image“, so die Studienautorin.











