Verband „Die Familienunternehmer“ setzt Kommission zum umgang mit AfD ein
Der Verband „Die Familienunternehmer“ will mit einer Kommission klären, ob auf Landesebene Einladungen des Verbands an AfD-Politiker ausgesprochen werden sollen.Verbandspräsidentin Marie-Christine Ostermann sagte der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Freitagsausgabe), Ziel sei es, handhabbare Lösungen zu finden, bei denen immer klar sei, wofür der Verband stehe. In den nächsten wochen und Monaten solle darüber mit den Mitgliedern diskutiert werden.
Keine Einladungen zu Bundesveranstaltungen
Ostermann erklärte, der Verband kehre zu der früheren Praxis zurück, keine Einladungen an AfD-Politiker zu Bundesveranstaltungen auszusprechen. Die große Zustimmung für die AfD sei jedoch die Realität, in der man lebe. vor diesem Hintergrund sei die Kommission eingesetzt worden,um zu besprechen,wie alle Ebenen des Verbands mit dieser Situation umgehen könnten.
Positionierung des Verbands zur AfD
Abgrenzung von AfD-Menschenbild und Wirtschaftsprogrammatik
Nach den Worten Ostermanns ist aus ihrer Sicht ein falscher Eindruck über die Positionierung des Verbands zur AfD entstanden, der dringend korrigiert werden musste. Die Arbeit des Verbands sei unverrückbar mit der freiheitlich-demokratischen Grundordnung verbunden. „Wir lehnen das Menschenbild der AfD ab. Es passt nicht zu den Werten der Familienunternehmer“,sagte Ostermann.
Die grundsätzlichen Positionen der AfD seien aus Sicht des Verbands wirtschaftsfeindlich. Persönlich wünsche sie sich, dass die AfD im kommenden Jahr schwächer werde und nicht in Regierungsverantwortung komme. Die AfD habe den Verband in einer Debatte im Bundestag instrumentalisiert und rhetorisch eine Nähe hergestellt, die es nicht gebe.
Hintergrund: Umstrittene Einladung und Konsequenzen
Der Verband „Die Familienunternehmer“ hatte zuvor das Kontaktverbot zur AfD aufgehoben und den AfD-politiker Leif-Erik Holm zu einem Parlamentarischen Abend in Berlin eingeladen. Ostermann hatte dies damit begründet,dass das bisherige Ignorieren der AfD den Aufstieg der Partei nicht verhindert habe. Der Verband hieß früher Arbeitsgemeinschaft Selbständiger Unternehmer (ASU).
Ende November kam es zu starker Kritik an diesem Vorgehen. Finanzstarke Mitgliedsunternehmen traten aus dem Verband aus. Kurz darauf bezeichnete der Verband den Beschluss als Fehler, nahm ihn zurück und kündigte eine erneute Diskussion über den künftigen Umgang mit der AfD an.











