EU-Kommission plant Anhebung des Schutzzolls auf Stahlimporte
Gesetzentwurf sieht 50-Prozent-Zoll bei Überschreiten von Kontingenten vor
Die EU-Kommission beabsichtigt, einen Schutzzoll von 50 Prozent auf die Einfuhr von Stahl zu erheben, wenn bestimmte Importkontingente überschritten werden. Dies geht aus einem Gesetzentwurf hervor, über den das „handelsblatt“ berichtet. Ziel ist es, auf die zunehmende Abschottung des US-Marktes und eine Zunahme von Billigimporten aus China zu reagieren.
Anpassung der zollfreien Kontingente geplant
Im Entwurf heißt es, angesichts der Höhe der Zölle im Stahlsektor anderer wichtiger Märkte erscheine es angemessen, den Zollsatz außerhalb der Quote auf 50 Prozent festzulegen, um das Risiko einer Handelsumlenkung zu minimieren.Darüber hinaus plant die EU-Kommission, die zollfreien Einfuhrkontingente anzupassen.
Begrenzung der Stahleinfuhr auf 18 Millionen Tonnen jährlich
Die Kommission plant, die jährliche Stahleinfuhr auf 18 Millionen Tonnen zu begrenzen.Dies entspricht einer Halbierung der Importe im Vergleich zum Referenzjahr 2013. Die genauen Quoten sollen pro Produktkategorie festgelegt werden und könnten im Verlauf der Verhandlungen noch angepasst werden.
Bisherige Zollregelung läuft 2026 aus
Derzeit erhebt die EU importzölle auf Stahl in Höhe von 25 Prozent. Diese Maßnahme wurde 2018 als Reaktion auf von US-Präsident Donald Trump eingeführte Zölle beschlossen. Aufgrund von Regeln der Welthandelsorganisation ist die Maßnahme zeitlich begrenzt und läuft im Juni 2026 aus. Zuletzt hatten die Zölle kaum noch Wirkung, da die zollfreien Kontingente mehrfach erhöht wurden.