Pläne für erstes Audi-Werk in den USA
Nach der Zoll-Einigung zwischen der Europäischen Union und den USA prüft Audi den Bau eines eigenen Werks in den Vereinigten Staaten. Laut einem Bericht des „Handelsblatts“, der sich auf drei mit den Vorgängen vertraute Personen beruft, favorisiert das Unternehmen den Bau eines sogenannten „zwillingswerks“ in Chattanooga. Dort betreibt Volkswagen bereits eine Fabrik. Die Nutzung dieses Standorts würde es ermöglichen, bestehende Pläne und die logistische Infrastruktur von Volkswagen zu übernehmen, was sowohl die Bauzeit als auch die Kosten senken könnte.
Verhandlungen über Investitionen und Zölle
Die Entscheidung für die „billigste Lösung“ ist jedoch noch nicht gefallen. Dem Bericht zufolge verhandelt Volkswagen-Chef Oliver Blume derzeit mit der US-Regierung, um künftige Investitionen mit den Zöllen verrechnen zu können. Dadurch würde die Zolllast für Volkswagen sinken, je mehr das Unternehmen in den USA investiert. Es gilt daher auch als wahrscheinlich, dass Audi ein Werk an einem völlig neuen Standort errichten könnte. Audi bestätigte dem „Handelsblatt“, die produktion in den USA stärker lokalisieren zu wollen und prüft derzeit verschiedene Szenarien. Eine Entscheidung soll noch in diesem Jahr getroffen werden.
Auswirkungen auf den Standort Mexiko
Das geplante US-Werk könnte Folgen für den Audi-Standort in Mexiko haben. Von dort wird derzeit das Modell Q5, der US-Bestseller von Audi, geliefert. Aus Kreisen des VW-Aufsichtsrats heißt es, dass geprüft werde, das neueste Audi-Werk in Mexiko vollständig oder teilweise an die VW-Marke Cupra zu übergeben.
wachstumsstrategie für den US-Markt
Die geplanten Investitionen in den USA sind Teil einer neuen Wachstumsstrategie,die Audi-Chef Gernot Döllner im September vorstellen will.Nach Angaben von Insidern plant Döllner,den Absatz von Audi in den USA von derzeit unter 200.000 auf deutlich über 300.000 Einheiten zu steigern. Weltweit strebt Audi mittelfristig einen Verkauf von 2,2 bis 2,3 Millionen fahrzeugen an.