Deutsche Bahn legt ersten Quartalsbericht zum Sanierungsprogramm „S3“ vor
die Deutsche Bahn hat Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) den ersten Quartalsbericht zum Sanierungsprogramm „S3″ vorgelegt. Laut einem Bericht der “Süddeutschen zeitung“ zeigt das 50-seitige Dokument eine leichte Verbesserung der wirtschaftlichen Lage des Konzerns im ersten Quartal. Die Sanierung schreite demnach „besser voran als geplant“.Dennoch identifiziert die Bahn in mehreren Bereichen Risiken, welche die Erreichung der Jahresziele gefährden könnten. Aus diesem Grund wurden in den drei Sanierungsfeldern Wirtschaftlichkeit, Infrastruktur und Betrieb bereits Gegensteuerungsmaßnahmen eingeleitet.
Probleme bei Infrastruktur-Tochter DB Infrago
Besonders schwierig gestaltet sich die Lage bei der gemeinwohlorientierten Infrastruktur-Tochter DB Infrago. Der Gewinn liegt deutlich unter den Erwartungen.gründe hierfür sind hohe Schadenersatzzahlungen sowie ein schleppender Verkauf von Grundstücken. Obwohl mengenmäßig mehr Sanierungsmaßnahmen umgesetzt wurden als geplant, sind die Auswirkungen auf den Bahnbetrieb erheblich. Infrastrukturbedingte Verspätungen liegen derzeit bei über 5.800 sogenannten „Lost Units“ pro Tag und damit deutlich über dem Zielwert von 5.200. Dabei steht die baustellenintensive phase des Jahres erst noch bevor.
Pünktlichkeit im Fernverkehr unter Druck
Die Schwierigkeiten bei der infrastruktur wirken sich auch auf die Pünktlichkeit aus. Diese soll im Fernverkehr bis 2027 wieder auf 75 bis 80 Prozent steigen, für 2025 ist ein Wert zwischen 66 und 71 Prozent vorgesehen. Im ersten quartal erreichte die Bahn mit 66,3 Prozent lediglich die untere grenze dieses Zielkorridors. Im April sank die Pünktlichkeit sogar auf 61,9 Prozent. Auch bei DB Regio und DB Cargo bewegen sich die Werte derzeit eher am unteren Ende der für 2025 gesetzten Zielkorridore. Laut dem Bericht bleibt das Erreichen der angestrebten Pünktlichkeitswerte im zweiten Quartal weiterhin eine Herausforderung.