Apotheker warnen vor Engpässen bei arzneimitteln im Winter
Der Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA), Thomas Preis, sieht die versorgung mit Arzneimitteln in Deutschland im kommenden Winter gefährdet. „Auch in diesen Winter gehen wir sehr schlecht vorbereitet. Das Thema Lieferengpässe bei Arzneimitteln ist ein Dauerthema geworden in den Apotheken“, sagte Preis der „Bild am Sonntag“.
Betroffene Medikamente und Versorgungslage
Nach Angaben von Preis sind derzeit über 500 Medikamente offiziell als schwer verfügbar gemeldet. Bei einigen Präparaten liege sogar ein Versorgungsmangel vor. Besonders betroffen seien Antibiotika-Säfte für Kinder, das Asthma-Mittel Salbutamol sowie Medikamente zur Behandlung von ADHS. Für Fieber-,Erkältungsmittel und Hustensäfte sei die Versorgung jedoch sichergestellt.
Ursachen für die Lieferengpässe
Als Hauptgrund für die Engpässe nennt Preis die Abhängigkeit von Produktionsstätten außerhalb Europas. „Deutschland war früher die Apotheke der Welt, jetzt steht die Apotheke der Welt in China oder Indien. und wenn dort Werke Produktionsprobleme haben, dann schlägt sich das sofort in der Versorgung in Europa und in Deutschland nieder“, so Preis.
Kritik an Online-Versandapotheken
Preis äußerte zudem Kritik an Online-Versandapotheken. Er warnte davor, dass Versandhändler aus dem Ausland das System gefährden könnten. Diese Anbieter hielten sich nicht an die in deutschland geltende Arzneimittelpreisverordnung. „Diese Händler übertreten diese Verordnung tagtäglich tausendfach und unser Staat guckt tatenlos zu“, sagte Preis.