Berichte über Gräueltaten nach Einnahme von Al-Faschir durch RSF
Nach der einnahme der Stadt Al-Faschir durch die paramilitärische Rapid Support Forces (RSF) im Sudan reißen die Berichte über Gräueltaten nicht ab. Nach einer 17-monatigen Belagerung fiel vor wenigen Tagen die letzte Armeehocheburg in der umkämpften Region Darfur. Infolge der Kämpfe kommt es weiterhin zu Gewalt gegen Zivilisten und einer schweren humanitären Krise.
Darstellung der RSF und Berichte von Überlebenden
Die RSF-Miliz präsentiert sich trotz internationaler Berichte als Heilsbringer. In einem veröffentlichten Video zeigen sich Mitglieder der RSF als gut organisierte Kämpfer.Zu sehen ist auch die Festnahme des als „Tiktok-Schlächter“ bekannten Abu Lulu, der sich auf der Plattform damit rühmte, rund 2.000 Menschen getötet zu haben.
Überlebende berichten weiterhin von massenhaften Hinrichtungen. Die RSF soll Zivilgruppen, die zu fliehen versuchten, systematisch angegriffen haben. Ein Überlebender schilderte der organisation Ärzte ohne Grenzen, dass von einer Gruppe von 500 Zivilisten und Soldaten die meisten beim Fluchtversuch am 26. Oktober getötet oder gefangen genommen wurden. Ein weiterer Zeuge berichtete, dass von seiner Gruppe mit 300 Menschen nur er verschont wurde, weil ein Kämpfer ihn erkannte. Alle anderen seien getötet worden.
Hinweise auf ethnisch motivierte Gewalt
Die UN Fact-Finding Mission berichtet von einem „beabsichtigten Muster ethnisch gezielter Hinrichtungen“. Überlebende schildern, dass Menschen an Kontrollpunkten nach Geschlecht, Alter und wahrgenommener ethnischer Zugehörigkeit sortiert wurden. eine 19-jährige Frau berichtete, dass sie von Soldaten vergewaltigt wurde, nachdem diese sie gefragt hatten, ob sie Jungfrau sei. Weitere Frauen gaben an, nur durch Zufall sexualisierter Gewalt entkommen zu sein.
Berichte über Folter und Lösegeldforderungen
Laut verschiedenen Berichten werden Gefangene gefoltert und für Lösegelder festgehalten. Die geforderten Summen liegen zwischen 5 und 30 Millionen sudanesischen Pfund, umgerechnet etwa 7.000 bis 43.000 Euro.Ein Überlebender gab an, 24 Millionen Pfund gezahlt zu haben, um sein Leben zu retten.
Fluchtbewegungen und humanitäre Lage
Die RSF und ihre Verbündeten hindern laut Berichten Zivilisten daran, sicherere Gebiete wie Tawila zu erreichen. Während die Vereinten Nationen von über 62.000 Geflüchteten aus Al-Faschir berichten, kamen nach Schätzungen von Hilfsorganisationen in den ersten fünf Tagen nur etwa 5.000 Menschen in Tawila an. Das Schicksal der übrigen über 50.000 Menschen bleibt ungewiss.







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