Weimer räumt missverständliche Äußerungen ein
Kulturstaatsminister Wolfram Weimer hat eingeräumt, dass es in seinem Buch „Das konservative Manifest: Zehn Gebote der neuen Bürgerlichkeit“ missverständliche Äußerungen gibt. Im Podcast „Meine schwerste Entscheidung“ der Funke-Mediengruppe erklärte Weimer, er sei „weit weg von jeder Form von völkischem Denken“. Das Buch aus dem Jahr 2018 enthalte jedoch an einigen Stellen, insbesondere im Zusammenhang mit dem Niedergang Europas, Formulierungen, die missverständlich seien. „Wenn ich das heute noch mal schreiben würde, würde ich das anders schreiben und auch klarer“, so weimer.
Selbstkritik und politische Einordnung
Weimer betonte, dass er in seinem leben viele Texte verfasst habe und es sicherlich weitere Stellen gebe, die klarer hätten formuliert werden können.“Ich muss sagen: Ja, klar“, räumte er ein. Er beschrieb sich selbst als bekennenden Wertkonservativen, sei aber in den meisten aktuellen politischen Fragen ein Liberaler.
Warnung vor Autoritarismus und Bedeutung der Aufklärung
Als persönlichen Leitsatz nannte Weimer „Make Aufklärung Great Again“.Er wies darauf hin, dass Autoritarismus derzeit in verschiedenen Ausprägungen zunehme, sowohl von linker als auch von rechter Seite. In großen staatlichen Zusammenhängen, wie etwa in China und Russland, habe sich Autoritarismus in diktatorischer Form durchgesetzt. Auch im Westen gebe es autoritäre Tendenzen, die meist vom Neonationalismus und von rechts kämen. Weimer sieht die Idee Europas als Heimstatt der Aufklärung dadurch bedroht.
Europa vor entscheidender Weichenstellung
Nach ansicht von Weimer steht Europa vor einer entscheidenden weichenstellung. Es stelle sich die Frage, ob sich Europa einem Autoritarismus zuwende, unabhängig davon, ob dieser von links oder rechts komme, oder ob die Prinzipien der Aufklärung bewahrt würden. „Und deswegen würde ich dieses ‚Make Aufklärung Great again‘, da würde ich unterschreiben“, so weimer.