SPD-Bundestagsfraktion fordert Strafbarkeit von „Catcalling“
die SPD-Bundestagsfraktion setzt sich dafür ein, dass auch verbale sexuelle Belästigung, das sogenannte „Catcalling“, künftig unter Strafe gestellt wird.
Schließung einer Gesetzeslücke
Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Sonja Eichwede erklärte gegenüber dem „Stern“, dass eine bestehende Gesetzeslücke geschlossen werden müsse. Solches Verhalten könne nicht toleriert werden. Daher plädiere die SPD-bundestagsfraktion für die Einführung eines neuen Straftatbestands gegen verbale sexuelle Belästigung.
Definition und rechtlicher Hintergrund
Eichwede betonte,es handele sich bei „Catcalling“ um gezielte,erhebliche,mündliche sexuelle Belästigung. Im juristischen Sinne stelle verbale sexuelle Belästigung keine beleidigung oder persönliche Herabsetzung dar.Der Bundesgerichtshof habe bereits 2017 festgestellt, dass in diesem Bereich eine Gesetzeslücke bestehe.
Auswirkungen auf Betroffene
Nach Angaben von Eichwede schüchtert verbale sexuelle Belästigung die Opfer, meist Frauen oder Mädchen, erheblich ein. Sie betonte, nicht die Opfer sollten ihr Verhalten ändern, sondern die Täter. Studien zufolge änderten häufig die Betroffenen ihr Verhalten und zögen sich teilweise aus dem öffentlichen Leben zurück. Dem müsse entschieden entgegengewirkt werden.