SPD setzt auf höhere Bezahlung zur Stärkung der Bundeswehr
Im Gegensatz zu CDU und CSU, die eine Wiedereinführung der Wehrpflicht fordern, will die SPD die Personallücke bei der Bundeswehr durch eine deutlich bessere Bezahlung der Soldaten schließen.
Attraktivität des Soldatenberufs im Vordergrund
Falko Droßmann, verteidigungspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, erklärte gegenüber dem „Tagesspiegel“, dass die Union sich beim Thema Wehrpflicht zu einfach mache. Vor dem Hintergrund der höheren Nato-Ziele, die auf dem bevorstehenden Gipfel in Den Haag beschlossen werden sollen, betonte Droßmann: „In erster Linie muss der Soldatenberuf attraktiver werden, um die von uns geforderte Truppenstärke zu erreichen.“
Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen
Neben flexibleren Dienstzeitmodellen und kostenlosen Führerscheinen für Wehrdienstleistende fordert Droßmann insbesondere eine deutliche Erhöhung der Entlohnung.“Wer seine Gesundheit oder sein Leben für unser Land aufs Spiel setzt, muss einen deutlich höheren Sold bekommen als bisher“, so Droßmann.
Freiwilliges Wehrdienstmodell und mögliche Wiedereinführung der Wehrpflicht
mit Verweis auf den Koalitionsvertrag, in dem zunächst ein freiwilliges neues Wehrdienstmodell vorgesehen ist, schließt Droßmann eine Wiedereinführung der Wehrpflicht nicht grundsätzlich aus, sollte die Zahl der Freiwilligen nicht ausreichen. Zuvor müssten jedoch alle Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung der Bundeswehr umgesetzt werden. „Die SPD wird keinem so schwerwiegenden Eingriff in die Lebensplanung der jungen Männer dieses Landes zustimmen, bevor nicht alles für eine attraktivere Truppe getan wurde, in die wir die Menschen nicht hineinzwingen müssen“, betonte Droßmann.
Appell an Verteidigungsminister Pistorius
Droßmann appellierte an Verteidigungsminister Boris Pistorius, schnell Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung der Bundeswehr vorzulegen, und zeigte sich zuversichtlich, dass Pistorius dies umsetzen werde.von der Union erwarte er, Pistorius seine Arbeit machen zu lassen, statt die Diskussion über eine schnelle Wiedereinführung der wehrpflicht immer wieder neu anzustoßen.