Widerstand gegen neue ICE-Trasse durch die Lüneburger Heide
Niedersachsens Ministerpräsident Olaf Lies (SPD) spricht sich gegen die Pläne der deutschen Bahn zum Neubau einer ICE-Trasse durch die Lüneburger Heide aus. Lies betonte gegenüber der „Welt am Sonntag“,dass eine Neubaustrecke,die auf Jahrzehnte nicht realisiert werde,keinen Fortschritt bringe.
Fokus auf Ausbau bestehender Strecken
Lies sieht es als seine aufgabe, sich für den zügigen Ausbau der bestehenden Strecke Hamburg-Hannover einzusetzen, anstatt auf Neubaustrecken zu setzen, die kaum geplant seien und absehbar über Jahre hinweg beklagt würden.Er forderte die Deutsche Bahn auf, sich auf das Ausbaukonzept „Alpha-E“ zu konzentrieren, auf das sich Landesregierung, Kommunen und Bürgerinitiativen bereits 2015 geeinigt hätten und für das es eine Zusage der Bahn gebe. Mit diesem Konzept könnten Kapazitäten erhöht, Engpässe beseitigt und der Ausbau der bestehenden Strecken umgesetzt werden. Parallel dazu müsse analysiert werden, wo darüber hinaus zusätzliche Kapazitäten benötigt würden.
Unterstützung für Neubaupläne von den Grünen
Der bahnpolitische Sprecher der Grünen im Bundestag, Matthias Gastel, unterstützt hingegen die Pläne der Bahn. Nach Ansicht von Gastel ist die Bestandsstrecke zwischen Hamburg und Hannover so stark überlastet, dass Maßnahmen an oder nahe der Strecke nicht ausreichen. Es würden zusätzliche Kapazitäten und attraktivere Fahrtzeiten benötigt, die nur mit einer Neubaustrecke möglich seien. Gastel forderte, dass der Bundestag noch in diesem Jahr eine Entscheidung über den Neubauvorschlag der Bahn treffen solle. Das Bundesverkehrsministerium arbeitet derzeit an einem Bericht zu den Plänen.