Entwicklung der Krankheitskosten in Deutschland
Im Jahr 2023 verursachten Krankheiten in Deutschland direkte Kosten von 491,6 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Im Jahr 2020 lagen die Krankheitskosten bei 430,1 Milliarden Euro und im Jahr 2015 bei 337,1 Milliarden Euro.
Steigende Pro-Kopf-Kosten
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes erhöhten sich die durchschnittlichen Pro-Kopf-Kosten im Jahr 2023 im Vergleich zu 2020 um 670 Euro (12,7 Prozent) und im Vergleich zu 2015 um 1.760 Euro (42,4 Prozent) auf nun 5.900 Euro.
Kostenintensive Krankheitsgruppen
Kreislauferkrankungen sowie psychische und Verhaltensstörungen waren 2023 erneut die kostenintensivsten Krankheiten. Über ein Viertel (26,0 Prozent) der Krankheitskosten entfiel auf krankheiten des Kreislaufsystems (13,1 Prozent beziehungsweise 64,6 Milliarden Euro) und psychische sowie Verhaltensstörungen (12,9 Prozent beziehungsweise 63,3 Milliarden Euro). Die dritthöchsten Kosten verursachten Krankheiten des Verdauungssystems mit einem Anteil von 10,3 Prozent (50,6 Milliarden Euro), gefolgt von Muskel-Skelett-Erkrankungen mit 10,1 prozent (49,9 Milliarden Euro). Neubildungen, darunter Krebserkrankungen, machten 9,7 Prozent (47,6 Milliarden Euro) der Krankheitskosten aus. Insgesamt entfiel rund die Hälfte der Krankheitskosten im Jahr 2023 auf diese fünf der insgesamt 21 Krankheitskapitel.
stabile Kostenverteilung im Zeitverlauf
Die Kostenverteilung zwischen den Krankheitskapiteln blieb im Zeitvergleich weitgehend stabil. Im Jahr 2015 lag der Anteil dieser fünf Krankheitskapitel an den Gesamtkosten bei 55,7 prozent, im Jahr 2020 bei 54,7 Prozent.Die Gewichtung der einzelnen Krankheitskapitel variiert dabei leicht.
krankheitskosten nach Altersgruppen
Mit zunehmendem Alter steigen die Krankheitskosten deutlich an. Im Jahr 2023 entfielen 261,8 Milliarden Euro und damit über die Hälfte (53,2 Prozent) der Gesamtkosten auf die Bevölkerung ab 65 Jahren. In dieser Altersgruppe betrugen die pro-Kopf-Kosten 14.070 Euro. Die geringsten Krankheitskosten entstanden mit 2.270 Euro pro Kopf in der Altersgruppe der 15- bis 29-Jährigen. Bei den unter 15-Jährigen lagen die Pro-Kopf-kosten bei 2.450 Euro. Für die 30- bis unter 45-Jährigen betrugen die Kosten 2.950 Euro pro kopf, für die 45- bis unter 65-Jährigen 5.230 Euro. In der Altersgruppe der 65- bis unter 85-Jährigen lagen die Kosten bei 11.480 Euro pro Person. Für Menschen über 85 Jahre betrugen die Pro-Kopf-Kosten 28.860 Euro.
krankheitskosten nach geschlecht
Im Jahr 2023 lagen die Pro-Kopf-Kosten bei Frauen mit 6.490 Euro um 1.190 Euro höher als bei Männern (5.300 Euro). krankheiten des Kreislaufsystems verursachten bei Männern mit 800 Euro pro Kopf höhere Kosten als bei Frauen (750 Euro). Bei psychischen und Verhaltensstörungen zeigten sich umgekehrte Verhältnisse: Hier lagen die Krankheitskosten pro Kopf bei Frauen mit 920 Euro rund 1,5-mal so hoch wie bei Männern (600 Euro). Die insgesamt höheren Pro-Kopf-Kosten bei Frauen sind neben geschlechtsspezifischen Erkrankungen und den Kosten durch Schwangerschaft und Geburt vor allem auf die höhere Lebenserwartung und den größeren Anteil an älteren und hochbetagten Frauen zurückzuführen. von den fast 2,8 Millionen hochbetagten Menschen ab 85 Jahren im Jahr 2023 waren knapp zwei Drittel (65,4 Prozent) weiblich.