Krankenkassen warnen vor weiteren Beitragserhöhungen
Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) befürchtet eine neue Welle von Beitragserhöhungen, sollte die Politik nicht zeitnah handeln. „Sollte es weder zu kurz- noch zu langfristigen Maßnahmen kommen, wäre ein weiterer Beitragsanstieg zum Jahreswechsel die Folge“, erklärte Florian Lanz, Sprecher des GKV-verbands, gegenüber der „Rheinischen Post“.Ein Ende der Erhöhungen sei dann auch in den kommenden Jahren nicht absehbar.
Mehrere Krankenkassen planen Beitragserhöhungen
Nach Angaben des Verbands haben sechs krankenkassen zum 1. Juli einen Antrag auf Anhebung des Zusatzbeitragssatzes bei der Aufsicht gestellt. Bereits von januar bis Mai dieses jahres haben acht Krankenkassen ihre Zusatzbeitragssätze erhöht.
Forderung nach ausgabenmoratorium
Lanz bekräftigte die Forderung nach einem Ausgabenmoratorium. „Um den Beitragsanstieg umgehend zu stoppen, brauchen wir für die gesetzliche Krankenversicherung noch vor der Sommerpause ein Vorschaltgesetz, in dem ein Ausgabenmoratorium für sämtliche Leistungsbereiche festgelegt werden muss“, sagte er. Durch klare gesetzliche Vorgaben solle sichergestellt werden, dass die Krankenkassen künftig nicht mehr ausgeben müssen, als sie einnehmen.
Übergangslösung bis zu Strukturreformen
Laut Lanz würde durch ein Ausgabenmoratorium keine einzige Leistung wegfallen. Die künftigen Preis- und Honoraranstiege, etwa für Ärzte, Krankenhäuser und Arzneimittel, würden sich dann an den Einnahmen orientieren.Ein solches Moratorium könne jedoch nur eine Übergangslösung sein, bis durch Strukturreformen die Finanzen der gesetzlichen Krankenversicherung wieder ins Gleichgewicht gebracht werden.