Der deutsche Klimaforscher Mojib Latif hat mit Blick auf das bevorstehende Ende der UN-Klimakonferenz in Brasilien zweifel an substanziellen Ergebnissen geäußert. Er verwies auf begrenzte Erfolgsaussichten und verwies auf stagnierende Fortschritte beim Klimaschutz.
Bewertung der UN-Klimakonferenz
„Das Ergebnis der Klimakonferenz wird wieder auf den kleinsten gemeinsamen Nenner hinauslaufen“, sagte Latif der „Rheinischen Post“ (Freitagausgabe). „Selbst das umjubelte Abkommen von Paris 2015 hat im Ergebnis keine Abnahme der Emissionen gebracht. Stattdessen sind diese heute auf einem Rekordniveau.“
Politische Rahmenbedingungen
Die politischen Voraussetzungen seien angesichts der Abwesenheit der USA und der vielen Konflikte etwa mit Russland „sehr schlecht bei der aktuellen Klimakonferenz“, so der Wissenschaftler. „Wichtiger wäre,den Klimaschutz in kleineren Formaten wie den G20- oder G7-Runden voranzutreiben. Da sitzen die großen Emittenten an einem Tisch“, sagte Latif.
Klimaziele und Prioritäten
„Die Erderwärmung bei 1,5 oder sogar nur deutlich unter zwei Grad zu begrenzen, ist mittlerweile utopisch. Um katastrophale Folgen für die Menschheit in den nächsten Jahrzehnten zu verhindern, muss Klimaschutz im Kreis der Industrienationen endlich als Wohlstandssicherung begriffen werden“, mahnte der Forscher.
Entwicklung der Emissionen
2024 sind die emissionen um 2,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 57,7 Gigatonnen CO2-Äquivalente gestiegen. Das ist ein rekord. Zugleich hat sich der Anstieg zuletzt verlangsamt.
Emissions gap Report und Projektionen
Laut dem „Emissions Gap Report“, den Wissenschaftler für das UN-Umweltprogramm (UNEP) verfasst haben, steuert die Erde aktuell auf 2,8 grad Celsius Erderhitzung zu. Das ist weit vom primären Klimaziel entfernt,die Erderhitzung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Bei der Verabschiedung des Pariser Klimaabkommens 2015 war die Erde noch auf einem Pfad von bis zu 3,5 Grad Erhitzung.Würden die Staaten der welt ihre Klimaschutzzusagen vollständig umsetzen, könnte die Erderhitzung auf 2,3 bis 2,5 Grad Celsius begrenzt werden. Durch internationale Abkommen und die regelmäßige Überprüfung der Nationalen Klimaschutzbeiträge (NDCs) sollen weitere Fortschritte im Kampf gegen den Klimawandel erzielt werden.






