Kritik an Vernachlässigung zentraler Themen
Die Schauspielerin Iris Berben hat deutliche kritik an der politischen Linken geäußert. In einem Interview mit der Wochenzeitung „Die Zeit“ erklärte sie, die Linke habe „wichtige ureigene Themen vernachlässigt wie Wohnungsnot, Ausbildung, Arbeitsplätze, Infrastruktur, Gesundheit und sich stattdessen in Feldern verkämpft, wo ihr die meisten Leute nicht mehr folgen wollten“. Viele Menschen seien wütend auf diese Linke, so die 75-Jährige, die sich weiterhin selbst als links bezeichnet.
Vorwurf der Bevormundung und Genussfeindlichkeit
Berben kritisierte zudem eine „Bevormundung“ und „Genuss-Feindlichkeit“ in linken Milieus. Dinge, die Freude bereiten – wie gutes Essen, Reisen, Humor oder ein möglicherweise unangebrachter Flirt – würden moralisch geahndet. Auch die Debatte um gendersensible Sprache lehnt sie ab: „Ich arbeite ein Leben lang mit Sprache: Ein solcher Unsinn beleidigt mein Sprachgefühl. Und auch meinen Verstand.“
Deutliche Worte zu Antisemitismus
Mit besonderer Schärfe äußerte sich Berben über Antisemitismus im linken spektrum. „Die Haltung der linken Szene gegenüber Israel und den Juden war schon immer ein böser Stachel in meinem linksliberalen Herzen. Schon früher tummelten sich in dieser Szene eine Menge Antisemiten. Und jetzt sind sie wieder aus ihren Löchern gekrochen und vermehren sich, leider und absurderweise auf der linken Seite des politischen Spektrums.“