Verbände und Unternehmen kritisieren Pläne zur Reform des Gebäudeenergiegesetzes
Nach der Vorstellung der Pläne der Bundesregierung zur Reform des bisherigen Gebäudeenergiegesetzes (GEG) haben verbände und Unternehmen zurückhaltend reagiert. Sie bemängeln vor allem fehlende Planungssicherheit im Heizungssektor, auch nach dem jüngsten koalitionsausschuss.
Reaktionen der Heizungs- und SHK-Branche
Der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie erklärte dem „Münchner Merkur“ von „Ippen-Media“ (Samstagausgaben), offenbar fehle weiterhin die Einigung, obwohl der Koalitionsvertrag hier klare Vereinbarungen vorsehe. Das Ergebnis reihe sich ein „in die bisherige Linie unentschlossener Entscheidungen“.
Der Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) verwies darauf, dass nun zumindest ein „verbindlicher Zeitplan“ vorliege. Die Regierungsparteien hatten sich darauf geeinigt, bis Anfang 2026 Eckpunkte für ein neues heizungsgesetz herauszuarbeiten und den Beschluss schnellstmöglich im Kabinett einzubringen.
Zugleich machte der ZVSHK deutlich, dass den Ankündigungen konkrete Schritte folgen müssten. Die monatelange Hängepartie habe Industrie, Handwerk und den Fortschritt im Klimaschutz spürbar belastet. Entscheidend sei nun, dass „alle Technologien, die künftig CO2-neutral arbeiten können, auch tatsächlich genutzt werden dürfen“.
Kritik von Energieunternehmen
Das Energieunternehmen Enerix bewertet die Pläne der Bundesregierung kritisch. das Gebäudeenergiegesetz, oder wie es jetzt heiße „Gebäudemodernisierungsgesetz“, liefere bislang wenig Anhaltspunkte, da nur Name und Zeitplan feststünden, erklärte Pressesprecher Lucas Flügel. Die Erklärungen im Koalitionsausschuss hätten die Verunsicherung in der Gesellschaft beim Heizungstausch nicht ausräumen können.
Dem schloss sich Octopus Energy Germany, ein Unternehmen für erneuerbare Energien, an. „Die Heizungsbranche steckt seit Monaten im Nebel“, sagte CEO Bastian Gierull. Ankündigung folge auf Ankündigung, aber klare Inhalte zum neuen Gebäudeenergiegesetz fehlten. Nun stehe immerhin fest, dass das Gesetz einen neuen Namen bekomme.
Hintergrund zum Gebäudeenergiegesetz
Regelungen der letzten Reform
Das zuletzt von der Ampelkoalition reformierte Gebäudeenergiegesetz sieht vor, dass neu eingebaute Heizungen einen Mindestanteil von 65 Prozent erneuerbarer Energien haben sollen. Die auswahl der konkreten Technologie zur erreichung dieses Ziels ist frei. Mit dieser Vorgabe und einer Förderung CO2-sparender Technologien soll die Klimabilanz des Gebäudesektors verbessert werden.
Klimaziele im Gebäudebereich
Nach Angaben des Expertenrats für Klimafragen, der die Einhaltung des Bundes-Klimaschutzgesetzes überwacht, besteht insbesondere im Gebäudebereich weiterhin Handlungsbedarf, um die Klimaziele zu erreichen.Je schneller die Emissionen in diesem Bereich gesenkt werden können, desto stärker dämpfe dies die Kosten für die Energieverbraucher und damit die sozialen kosten in Deutschland und der Europäischen Union.











