Friedenspreis des deutschen Buchhandels für Karl Schlögel
Der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geht in diesem jahr an den Osteuropahistoriker und Essayisten Karl Schlögel. dies teilte der Börsenverein des Deutschen Buchhandels am dienstag mit.
Begründung der Jury
In der Begründung des Stiftungsrates heißt es,Schlögel verbinde in seiner Erzählweise Beobachten,Empfinden und Verstehen und korrigiere damit Vorurteile sowie wecke neugier. Als Wissenschaftler und Flaneur, als Archäologe der Moderne und Seismograph gesellschaftlicher Veränderungen habe er bereits vor dem Fall des Eisernen Vorhangs Städte und Landschaften Mittel- und Osteuropas erkundet.Er habe Kiew, Odessa, Lemberg und Charkiw auf die Landkarten seiner Leser gesetzt und St. Petersburg sowie Moskau als europäische Metropolen beschrieben.
Engagement für die Ukraine
Nach der Annexion der Krim durch Russland habe Schlögel den Blick auf die Ukraine geschärft und sich mit den blinden Flecken der deutschen Wahrnehmung auseinandergesetzt, so die Jury weiter. Als einer der Ersten habe er vor der aggressiven Expansionspolitik Wladimir Putins und dessen autoritär-nationalistischem Machtanspruch gewarnt.
Preisverleihung und Hintergrund
Die Verleihung des Friedenspreises ist für den 19. Oktober 2025 in der Frankfurter Paulskirche geplant. Der Preis wird seit 1950 vergeben und ist mit 25.000 Euro dotiert.