Anstieg von Störangriffen auf Verkehrsflugzeuge
Die Deutsche Flugsicherung (DFS) hat von Januar bis August einen deutlichen Anstieg von Störangriffen auf Verkehrsflugzeuge registriert. Nach Angaben der „Welt am Sonntag“ meldeten Flugzeugbesatzungen in diesem Zeitraum 447 Fälle, in denen während des Fluges Störungen oder Manipulationen der Satellitennavigation festgestellt wurden. Zwei Jahre zuvor waren lediglich 25 entsprechende Vorfälle gemeldet worden.Hochgerechnet auf das Gesamtjahr 2025 entspricht dies einer Zunahme von mehr als 2.500 Prozent innerhalb von zwei Jahren.
Regionale Schwerpunkte und Methoden der Störangriffe
Das Bundesverkehrsministerium berichtet, dass insbesondere im Ostseeraum sowie über dem Baltikum eine deutliche Zunahme von Störungen der GPS-Signale festgestellt wurde. Die Störungen erfolgen durch das Überstrahlen der Satellitensignale mit starken Sendern am Boden, ein Vorgang, der als Jamming bezeichnet wird. Zudem werden irreleitende Täuschsignale gesendet, das sogenannte Spoofing. Diese Form der Signalmanipulation gilt als besonders gefährlich, da Flugzeugbesatzungen dadurch über ihre tatsächliche Position getäuscht werden können.
Bewertung und forderungen der Luftverkehrswirtschaft
Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) bewertet die störangriffe als Bedrohung für den sicheren Betrieb von zivilen Flugzeugen. Angesichts der zunehmenden Bedrohungslage fordert der Verband einen besseren Schutz der Zivilluftfahrt. BDL-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang betonte gegenüber der Zeitung, dass die jüngsten Vorfälle, etwa in Dänemark, zeigten, wie mit geringem Aufwand erheblicher Schaden an kritischer Infrastruktur angerichtet werden könne. Er forderte die Einrichtung eines ressortübergreifenden Lagezentrums für den kontinuierlichen Austausch zwischen Sicherheitsbehörden, Nachrichtendiensten und der Wirtschaft.