Festnahme eines mutmaßlichen syrischen Milizenführers in Berlin
Die Bundesanwaltschaft hat am Dienstag in Berlin einen syrischen Staatsangehörigen festnehmen lassen. Der Beschuldigte Anwar S. steht im Verdacht, als Anführer einer syrischen Miliz Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen zu haben. Die Festnahme wurde von Beamten des Bundeskriminalamts mit Unterstützung der Berliner Polizei durchgeführt.
Vorwürfe der Bundesanwaltschaft
Dem Mann wird vorgeworfen,zwischen ende April und November 2011 in Aleppo an der gewaltsamen Unterdrückung von Regierungsgegnern beteiligt gewesen zu sein. Als Anführer einer sogenannten Shabiha-Miliz soll er bei mindestens acht Einsätzen Demonstranten mit schlagstöcken, metallrohren und Elektroschockern misshandelt haben. Bei einem Vorfall vor einer Moschee im Stadtteil Saif Al Dawla wurde ein Demonstrant so schwer verletzt, dass er später verstarb.
Weitere Schritte der Ermittlungen
Nach Angaben des Generalbundesanwalts wird der Beschuldigte am Mittwoch dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt. Dort soll ihm der Haftbefehl eröffnet werden,der bereits am 15. september erlassen wurde. Anwar S. wird die Beteiligung an Tötung, Folter und freiheitsberaubung als Verbrechen gegen die Menschlichkeit zur Last gelegt.