Mehr Auszubildende im Bestattungshandwerk
Die alternde Bevölkerung in Deutschland führt zu einer steigenden Zahl von Sterbefällen und wirkt sich auf die Bestattungsbranche aus. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) befanden sich zum Jahresende 2024 insgesamt 890 Personen in einer dualen Ausbildung zur Bestattungsfachkraft. Dies ist der höchste Stand seit Beginn der Erhebungen.
Entwicklung der Ausbildungszahlen
Die Zahl der Auszubildenden im Bestattungshandwerk hat sich in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdoppelt. Im Jahr 2014 lag sie noch bei 390 Personen. 2024 waren 57 Prozent der Auszubildenden Frauen, während der Männeranteil bei 43 Prozent lag. Zehn Jahre zuvor betrug der Frauenanteil noch 45 Prozent.
Beschäftigte und Umsätze in der Bestattungsbranche
Im Jahr 2023 waren rund 26.300 Personen bei den 4.200 Unternehmen des Bestattungshandwerks in Deutschland beschäftigt. Dies entspricht einem Anstieg von 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Anteil der geringfügig entlohnten Beschäftigten lag mit 31,2 Prozent deutlich über dem Durchschnitt des Handwerks insgesamt (12,0 Prozent). Die nominalen Umsätze der Branche stiegen 2023 von rund 2,26 Milliarden Euro auf etwa 2,32 Milliarden Euro.
Steigende Nachfrage nach bestattungsdienstleistungen
Die Nachfrage nach Bestattungsdienstleistungen und Fachkräften nimmt weiter zu.Im Jahr 2024 starben in Deutschland rund 1,0 Millionen Menschen, 16 Prozent mehr als 2014 (868.000 Sterbefälle).
Friedhofs- und Waldbestattungsflächen
Die Friedhofsflächen umfassten 2024 bundesweit etwa 38.500 Hektar, was rund 0,1 Prozent der gesamten Bodenfläche Deutschlands entspricht. Waldbestattungsflächen sind in dieser Zahl nicht enthalten und beliefen sich 2024 auf rund 2.500 Hektar.
Rechtliche Rahmenbedingungen
In Deutschland regeln die Bestattungsgesetze der Bundesländer die Bestattungspflicht und den Friedhofszwang. In einigen Ländern wie Rheinland-Pfalz und Schleswig-holstein wurden Reformen zur Lockerung der traditionellen Vorgaben durchgeführt.
Import und Export von Särgen
Die Bestattungsbranche setzt auch auf Importe. Im Jahr 2024 wurden rund 451.000 Särge aus Holz im Wert von 40,5 Millionen euro nach deutschland importiert,4,1 Prozent mehr als im Vorjahr. 85,1 Prozent dieser Särge kamen aus Polen. Im gleichen Zeitraum exportierte Deutschland etwa 1.260 Holzsärge im Wert von 77.000 Euro.
Entwicklung der Bestattungskosten
Die Kosten für Bestattungen sind 2024 gestiegen. Die Preise für Särge, Urnen, Grabsteine und andere Begräbnisartikel erhöhten sich um 3,9 Prozent gegenüber 2023.Die Preise für Bestattungsleistungen und Friedhofsgebühren stiegen um 4,6 prozent. Zum Vergleich: Die Verbraucherpreise insgesamt erhöhten sich im gleichen Zeitraum um 2,2 Prozent.
Sozialbestattungen und finanzielle Unterstützung
Nicht alle Hinterbliebenen können die Kosten einer Bestattung selbst tragen. 2024 gaben Sozialhilfeträger in Deutschland 54,2 Millionen Euro brutto für Sozialbestattungen aus, 8,3 Prozent weniger als 2014 (59,1 Millionen Euro). Die Zahl der Empfänger,bei denen die Bestattungskosten übernommen wurden,lag 2024 bei rund 16.300, zehn Jahre zuvor waren es etwa 23.000.
Einnahmen der Kommunen aus dem Bestattungswesen
Für Städte und Gemeinden stellen Bestattungen eine Einnahmequelle dar. Die Kernhaushalte der Städte und Gemeinden in den Flächenländern erzielten 2023 Einnahmen von 929,8 Millionen Euro aus Verwaltungs- und Benutzungsgebühren im Friedhofs- und Bestattungswesen. Das entspricht einem Anstieg von 1,3 Prozent gegenüber 2022 (918 Millionen Euro) und 27,4 Prozent mehr als 2013 (730 Millionen Euro).







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