Greenpeace fordert beim Autogipfel schnellen Umstieg auf E-Mobilität
Protestaktion vor dem Kanzleramt
Am Donnerstag haben Umweltschutzaktivisten von Greenpeace mit zehn Elektroautos vor dem Kanzleramt für einen zügigen Umstieg auf E-Mobilität demonstriert.Marion Tiemann, Verkehrsexpertin von Greenpeace, betonte, dass ein Festhalten am Verbrennungsmotor den Fortschritt gefährde. „Jetzt am klaren Umstiegsplan von Verbrennern auf E-Autos zu rütteln, wäre fatal“, erklärte Tiemann.
Argumente für E-mobilität
Tiemann verwies darauf, dass die EU-Ziele E-Autos schneller erschwinglich machten, die Klimaziele erreichbar blieben und die deutsche Autoindustrie auf dem Weltmarkt wettbewerbsfähig sei. Sie forderte von der Bundesregierung, der Branche mit einem verlässlichen Rahmen Planungssicherheit zu geben. „Statt vor der Verbrenner-Lobby einzuknicken, ist es die Verantwortung der Bundesregierung, der Branche mit einem verlässlichen Rahmen Planungssicherheit zu geben. Dieses ständige Hick-Hack ist das Gegenteil davon“, so Tiemann.
CO2-Einsparungen durch E-Autos
Nach Berechnungen von Greenpeace werden Elektroautos im Jahr 2025 bis Jahresende über 5 Millionen Tonnen CO2 vermeiden. Von 2016 bis 2030 könnten insgesamt fast 100 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden. Diese Zahlen basieren auf der Annahme aus dem Projektionsbericht der Bundesregierung, dass bis 2030 rund 8,7 Millionen E-Autos in Deutschland unterwegs sind. Der Umstieg auf Elektromobilität verbessere laut Greenpeace nicht nur die deutsche Klimabilanz, sondern verringere auch die Abhängigkeit von Ölimporten.
reaktion auf Kritik aus der Industrie
Tiemann widersprach dem Argument von Industrievertretern, das sogenannte „Verbrenner-Aus“ komme zu schnell. Sie betonte,dass zehn Jahre ausreichend Zeit für die deutsche Autoindustrie seien,um sich auf dem globalen Markt zu behaupten. Zudem begrüßte sie die pläne der Bundesregierung, den Umstieg auf E-Mobilität für Menschen mit geringem Einkommen durch Anreize zu erleichtern. Diese Kaufanreize sollten durch steuerliche Maßnahmen gegenfinanziert werden, indem der Kauf neuer Verbrenner weniger attraktiv gemacht werde.