Ärztepräsident begrüßt strengere Regeln für Medizinal-Cannabis
Ärztepräsident Klaus Reinhardt hat die Pläne von Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) zur Einschränkung der Abgabe von Medizinal-Cannabis begrüßt. Gleichzeitig forderte er weitergehende Maßnahmen.
Persönliche ärztliche untersuchung als Voraussetzung
Reinhardt erklärte gegenüber dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“,dass der Plan,für die Verschreibung von medizinischem Cannabis eine persönliche Untersuchung bei einem Arzt vorzuschreiben,aus ärztlicher Sicht „zwingend notwendig“ sei. Er betonte, die psychoaktive Wirkung von Cannabis, das Risiko von Missbrauch und Abhängigkeit sowie die fehlende Zulassung für konkrete Anwendungsgebiete erforderten eine individuelle und sorgfältige ärztliche Aufklärung und Begleitung, die nur im persönlichen Gespräch möglich sei.
Forderung nach Rückkehr zum Betäubungsmittelgesetz
Darüber hinaus appellierte Reinhardt an die schwarz-rote Koalition, medizinisches Cannabis wieder als Betäubungsmittel zu deklarieren. Dies sei „unerlässlich, um die Therapiesicherheit zu erhöhen und missbrauch, insbesondere durch Fernverschreibungen, effektiv zu verhindern“. Die Herausnahme von Medizinal-Cannabis aus dem Betäubungsmittelgesetz bezeichnete er als Fehler. diese Änderung war im April 2024 im Zuge der Legalisierung von Cannabis vorgenommen worden.