Tourismus-Koordinator fordert Senkung der Luftverkehrsteuer
Vorschlag zur Entlastung bei Inlandsflügen
Der koordinator der Bundesregierung für maritime Wirtschaft und Tourismus, Christoph Ploß, hat eine senkung der Ticketsteuer auf Inlandsflüge vorgeschlagen. „Die von der Ampel angehobene Luftverkehrsteuer muss so schnell wie möglich gesenkt werden – zum Beispiel in einem ersten schritt bei Inlandsflügen“, erklärte Ploß gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Darüber hinaus sprach sich der CDU-Politiker dafür aus, weitere Wettbewerbsnachteile für die Luftfahrtbranche abzubauen.
Unterstützung für Branchenvorschlag
Ploß schloss sich damit einem Vorschlag der flugbranche an, die angeregt hatte, die Steuer bei Hin- und Rückflügen innerhalb Deutschlands nur einmal zu erheben. Ziel ist es, den innerdeutschen Luftverkehr zu stärken.
Reaktion auf Lufthansa-Ankündigungen
Der Vorstoß von Ploß gilt auch als Signal an die Lufthansa. Die größte deutsche Fluggesellschaft hatte kürzlich angekündigt, Flüge von deutschen Flughäfen zu streichen, sollten bestimmte Strecken unrentabel werden. Lufthansa-Airlines-Chef Jens Ritter nannte dabei die Flughäfen Bremen, Dresden, Köln, Leipzig, Münster, Nürnberg und Stuttgart. Die Branche wertete dies teilweise als mögliche Streichliste.Lufthansa plant, Ende Oktober den Sommerflugplan vorzustellen und dann weitere Klarheit zu schaffen.
Handlungsbedarf bei Standortkosten
im Koalitionsvertrag der Bundesregierung sind Entlastungen für die Luftfahrtbranche grundsätzlich vorgesehen, bislang wurden jedoch keine Maßnahmen umgesetzt. Ploß sieht dringenden Handlungsbedarf: „Dass immer mehr innerdeutsche und internationale Flugverbindungen wegfallen,ist die Folge der in ganz Deutschland viel zu hohen Standortkosten“,sagte er. Dies habe zur Folge, dass Urlaubsreisen teurer würden und auch die Regionen darunter litten.
Auswirkungen auf Regionen und Luftfahrt
Ploß betonte, dass regionen wie das Münsterland, Stuttgart oder Sachsen wirtschaftlich und touristisch abgehängt würden, wenn Flüge gestrichen werden. Deutschland benötige starke Fluggesellschaften, leistungsfähige Flughäfen und eine wettbewerbsfähige Luftfahrtindustrie.
Rückgang der Inlandsflüge
Die Zahl der Inlandsflüge in Deutschland ist in den vergangenen Jahren deutlich gesunken. nach Angaben des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) ist das Angebot seit 2019 um 84 Prozent zurückgegangen. Während es vor sechs Jahren noch 238.600 Inlandsflüge gab, werden für dieses Jahr laut BDL nur noch 117.600 erwartet.
Forderung nach Rücknahme der Steuererhöhung
BDL-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang forderte in den Zeitungen der Funke-mediengruppe ebenfalls die Rücknahme der erhöhten Luftverkehrsteuer. Dies würde es den Fluggesellschaften erleichtern, zusätzliche Flüge ab Deutschland in andere europäische Länder oder auf der Langstrecke anzubieten.
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