Grünen-Politiker fordern verpflichtendes Gesellschaftsjahr
Antrag für Bundesparteitag eingereicht
Prominente Mitglieder von Bündnis 90/Die Grünen setzen sich in einem Antrag für den Bundesparteitag Ende november für die Einführung eines verpflichtenden, geschlechterübergreifenden Gesellschaftsjahres ein. Dies berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland.
Gesellschaftsjahr für alle Generationen
Im Antrag heißt es, Bündnis 90/Die Grünen fordere die Einführung eines Gesellschaftsjahres für alle. Das Gesellschaftsjahr soll nach Abschluss der Vollzeitschulpflicht beginnen können und grundsätzlich bis zur Vollendung des 28. Lebensjahres absolviert werden. In der Bundeswehr ist ein Beginn frühestens mit 18 Jahren vorgesehen. Ein Rechtsanspruch auf einen Gesellschaftsdienst für alle Geschlechter und Generationen, auch über das Rentenalter hinaus, soll sicherstellen, dass jeder, der sich engagieren möchte, dies tun kann.
dauer und Einsatzbereiche
die Dauer des Gesellschaftsdienstes soll mindestens neun und höchstens zwölf Monate betragen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollen ihren Einsatzbereich frei wählen können, etwa in der Bundeswehr, im Bevölkerungs- und Katastrophenschutz oder in sozialen Einrichtungen.
Begründung des antrags
Zur Begründung heißt es,ein Gesellschaftsdienst könne Menschen aller Generationen vermitteln,dass Freiheit und Demokratie keine Selbstverständlichkeiten seien,sondern Aufgaben,die gemeinsam getragen werden müssten. Mit einem verpflichtenden gesellschaftsjahr solle ein Beitrag zur umfassenden Gesamtverteidigung der liberalen Gesellschaftsordnung und zur Stärkung einer solidarischen und resilienten Zivilgesellschaft geleistet werden.
Unterstützer des Antrags
Bis zuletzt hatten sich 89 Parteimitglieder dem antrag angeschlossen. Zu den Unterstützern zählen die stellvertretende Ministerpräsidentin von Nordrhein-Westfalen, Mona Neubaur, Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank, die Fraktionsvorsitzende im bayerischen Landtag, Katharina Schulze, der vorsitzende des Verkehrsausschusses im Bundestag, Tarek Al-Wazir, der Europaausschussvorsitzende Anton Hofreiter sowie der Generalsekretär der bundesschülerkonferenz, Quentin Gärtner.
Stimmen der initiatoren
Der initiator des Antrags, Verteidigungsexperte Niklas Wagener, betonte gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, das Gesellschaftsjahr solle keine Rückkehr zur alten Wehrpflicht sein, sondern ein gemeinsames Projekt aller Generationen, das militärische, zivile und soziale Elemente zusammenführe und einen neuen Gesellschaftsvertrag für das 21. Jahrhundert schaffe.Tarek Al-Wazir erklärte, das aktuelle schwarz-rote Chaos um das Wehrpflichtgesetz zeige, dass Ideen aus dem letzten Jahrhundert nicht die Lösungen für die Zukunft seien. Es wäre falsch, wenn junge Männer, die keinen Dienst an der Waffe leisten wollen, wieder ein entwürdigendes Verfahren der Kriegsdienstverweigerung durchlaufen müssten. Eine Wehrpflicht nur für Männer könne er sich für das Jahr 2025 nicht vorstellen. Stattdessen sei ein gesamtgesellschaftlicher Ansatz notwendig, der Zusammenhalt und Sicherheit zusammendenke und sich an alle Menschen richte.
Katharina Schulze sagte, es sei an der Zeit, die Frage zu stellen, was jeder für sein Land tun könne. Alle merkten, dass die Zeiten nicht einfach seien und die Bedrohungen zunähmen.
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