Ostdeutsche Wirtschaftsverbände halten Abstand zur AfD
Eine Umfrage des „Handelsblatts“ unter mehreren regionalen Spitzenverbänden der Wirtschaft in Ostdeutschland ergibt, dass die meisten Organisationen keinen politischen Austausch mit der AfD suchen. Nahezu überall wurde demnach berichtet, es gebe keine Kontakte zu der Partei und keine Gespräche mit deren Funktionären oder Mandatsträgern.
Ausnahmefall Sachsen-Anhalt
In Sachsen-Anhalt lässt ein Verband einen möglichen Dialog unter bestimmten Voraussetzungen offen. Marco Langhof, Präsident der Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbände Sachsen-anhalt (AWSA), erklärte dem „Handelsblatt“, seine Organisation stehe „allen gesellschaftlichen Gruppen jederzeit für konstruktive Gespräche bereit, in denen wir unsere wirtschaftspolitischen Positionen auf der Basis der freiheitlich-demokratischen Grundordnung klar vertreten“. Dem Verband gehe es nach seinen Worten um „die besten Voraussetzungen und Bedingungen für die Unternehmen in Sachsen-Anhalt“.
Deutliche Distanzierung in Thüringen
Andere Verbände äußern sich deutlich distanzierter. Hartmut Koch, Präsident des Verbandes der Wirtschaft Thüringens (VWT), sagte dem „Handelsblatt“: „Die AfD zeigt vorrangig Defizite auf und bietet keine Lösungen.“ Die Partei sei „weder in Thüringen noch bundesweit mit fundierten wirtschaftspolitischen Vorschlägen aufgetreten“. Welche Wirtschaftspolitik die AfD betreiben würde, sei unklar.Sein Verband sei bisher nicht auf die AfD zugegangen.
Klare Abgrenzung in Berlin und Brandenburg
Auch die Vereinigung der Unternehmensverbände in Berlin und Brandenburg (UVB) grenzt sich nach eigenen Angaben klar von der AfD ab. Verbandssprecher Carsten Brönstrup sagte dem „Handelsblatt“: „Wir tauschen uns aus mit Politikerinnen und Politikern, von denen wir annehmen, dass sie das Land wirtschafts- und gesellschaftspolitisch voranbringen. Das können wir bei der AfD nicht erkennen.“
die Programmatik der Partei sei „gefährlich für die Interessen unserer Unternehmen“, sagte Brönstrup mit Blick auf die europapolitischen Forderungen der AfD. Zudem attestierte er der Partei ein „schwieriges Menschenbild“. „Insofern gibt es aktuell keine Zusammenarbeit mit der AfD“, erklärte er.











