Luisa Neubauer kritisiert Bequemlichkeit in der Klimaschutzbewegung
Aussagen vor Weltklimakonferenz
Luisa Neubauer, Frontfrau der deutschen Sektion von Fridays for Future, hat der deutschen Klimaschutzbewegung Bequemlichkeit vorgeworfen.In einem Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ erklärte Neubauer, Umweltaktivisten hätten es sich im Meinungskampf zu leicht gemacht, weil sie davon ausgingen, alle Argumente auf ihrer Seite zu haben. Dies bezeichnete sie als die Achillesferse der Umweltbewegung.
Vergleich mit Befürwortern fossiler Energien
Neubauer betonte, dass Befürworter fossiler Energien früh erkannt hätten, wie wichtig eine überzeugende Erzählung sei. Sie verwies darauf, dass es ihrer Sache diene, wenn beispielsweise James Bond im Film die Welt mit einem Auto rette. Die Tatsache, dass James Bond nie bei der Parkplatzsuche gezeigt werde, spiele dabei keine Rolle. Erfolgreiche Geschichten müssten nicht vollständig oder rational sein, sondern verlockend und verheißungsvoll wirken.
Herausforderungen für die ökologische Transformation
Neubauer erklärte weiter, dass die ökologische Transformation nur dann langfristig erfolgreich sein könne, wenn nicht nur vom moralisch richtigen, sondern auch vom schönen Leben gesprochen werde. Andernfalls bestehe wenig Aussicht auf nachhaltigen Erfolg.
Kritik an Friedrich Merz
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) bescheinigte Neubauer, dass er der Menschheit keine unnötigen Klimakatastrophen zumuten wolle. Sie kritisierte jedoch,dass Merz einer Ideologie anhänge,nach der fossile Lösungen belastbarer seien als andere. Diese Überzeugung beruhe auf der Annahme, dass Sicherheit und Wohlstand im Kern auf fossilen Energien basieren. Neubauer verwies darauf, dass häufig argumentiert werde, Deutschland habe sich nach dem Krieg durch Kohleenergie und Autos aus dem Faschismus herausgearbeitet.




