Klingbeil plant milliardenschwere Steuerentlastungen für unternehmen
Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) hat umfassende Steuererleichterungen für Unternehmen auf den Weg gebracht. Laut dem „Handelsblatt“, das sich auf den Entwurf eines Gesetzes für ein steuerliches Investitionssofortprogramm zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts Deutschland beruft, sollen die geplanten Entlastungen bis zum Jahr 2029 auf insgesamt 17 Milliarden Euro anwachsen.
Investitionsbooster und Senkung der Körperschaftsteuer vorgesehen
Mit dem neuen gesetz will Klingbeil mehrere Maßnahmen umsetzen, die Union und SPD bereits im Koalitionsvertrag vereinbart hatten. Dazu zählen unter anderem ein sogenannter Investitionsbooster, eine Senkung der Körperschaftsteuer sowie neue Abschreibungsmöglichkeiten für Elektroautos. Ziel des Gesetzes sei es, ein starkes Signal für die kurzfristige und langfristige Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zu setzen, heißt es in dem Entwurf.
Sonderabschreibungen als Investitionsanreiz
Der geplante Investitionsbooster umfasst Sonderabschreibungen in Höhe von 30 Prozent,die Unternehmen für Investitionen in den Jahren 2025 bis 2027 erhalten sollen. Diese Sonderabschreibungen sollen zwischen dem 30. Juni 2025 und dem 1. Januar 2028 gelten. Im Anschluss an diese Phase plant Klingbeil eine schrittweise Senkung der Körperschaftsteuer.
Schrittweise Reduzierung der Körperschaftsteuer ab 2028
Ab dem 1. Januar 2028 soll der Körperschaftsteuersatz in fünf Schritten von derzeit 15 Prozent auf zehn Prozent im Jahr 2032 reduziert werden. Zusätzlich sieht der Gesetzentwurf vor, die steuerliche Forschungszulage großzügiger auszugestalten. Für Unternehmen, die Elektroautos erwerben, ist zudem eine besondere Abschreibung vorgesehen: Im jahr des Kaufs sollen 75 Prozent des Anschaffungspreises steuerlich geltend gemacht werden können.
Steuerentlastungen steigen schrittweise an
Das Volumen der geplanten Steuererleichterungen soll schrittweise steigen. Im laufenden Jahr beträgt die Entlastung für Unternehmen 2,5 Milliarden Euro, im kommenden Jahr sollen es bereits 8,1 Milliarden euro sein. Für das Jahr 2029 sind Entlastungen in Höhe von 11,3 Milliarden Euro vorgesehen.
Steuerausfälle verteilen sich auf Bund, Länder und Kommunen
Da es sich zunächst hauptsächlich um Abschreibungen durch den Investitionsbooster handelt, wirken sich die Maßnahmen zeitversetzt auf die Steuereinnahmen aus. Für das laufende Jahr werden die Steuerausfälle auf 630 Millionen Euro beziffert. Diese sollen bis zum Jahr 2026 auf vier Milliarden Euro und bis 2029 schließlich auf 17 Milliarden Euro ansteigen. Die finanziellen Auswirkungen verteilen sich dabei auf Bund, Länder und Kommunen.