UN-Generalsekretär Guterres fordert verstärkten Einsatz für Frieden und Klimaschutz
UN-Generalsekretär António Guterres hat zu Beginn der UN-Generaldebatte in New York die Staatengemeinschaft zu mehr Engagement für Frieden und Klimaschutz aufgerufen. „Wir müssen uns für die Herrschaft des Friedens im internationalen Recht entscheiden“, erklärte Guterres am Dienstag vor der UN-generalversammlung.
Hinweis auf aktuelle Konflikte und völkerrechtliche Pflichten
Guterres verwies auf die Lage in verschiedenen Konfliktregionen. Im Sudan werde die Zivilbevölkerung abgeschlachtet,in der Ukraine fordere unerbittliche Gewalt weiterhin zivile Opfer und in Gaza übersteige das Ausmaß von Tod und Zerstörung jeden anderen Konflikt,den er als Generalsekretär erlebt habe. Er erinnerte die Staaten an ihre völkerrechtlichen Pflichten in Konflikten und betonte: „Die UN-Charta ist nicht optional. Sie ist unser Fundament.“
Menschenrechte und nachhaltige Entwicklung
Der UN-Generalsekretär hob die Einhaltung von Menschenrechten als Grundlage für Frieden hervor und forderte mehr Investitionen in nachhaltige Entwicklung. Er bezeichnete die aktuellen Kürzungen der Entwicklungsfinanzierung als „Todesurteil für viele“ und eine „gestohlene Zukunft für andere“. Guterres betonte, dass Lösungen vorhanden seien, jedoch die notwendigen Ressourcen fehlten, um Fortschritte zu erzielen.
Klimaschutz als Chance
Guterres wies auf die chancen des Klimaschutzes hin. „Die Klimakrise beschleunigt sich, aber das gilt auch für die Lösungen. Die Zukunft der sauberen Energie ist nicht länger ein fernes Versprechen. Sie ist bereits da“, sagte er. Fossile Brennstoffe bezeichnete er als „verlorene Wette“. Derzeit flössen jedoch neunmal so viele Investitionen in fossile wie in erneuerbare Energien. Die Staatengemeinschaft müsse sich beeilen, um die 1,5-Grad-Grenze nicht zu überschreiten.
Baerbock betont Bedeutung der Vereinten nationen
Die Präsidentin der UN-Generalversammlung, Annalena Baerbock, sieht die Vereinten Nationen an einem Scheideweg.Sie betonte, dass es an jedem Mitgliedsstaat liege, sich für die Prinzipien der UN-Charta einzusetzen und „gemeinsam besser zu sein“. Die Vereinten nationen seien die Lebensversicherung für jedes land.
Appell für weibliche Führung in den Vereinten Nationen
Baerbock nutzte ihre Rede, um für die Ernennung einer Frau als Nachfolgerin von UN-Generalsekretär Guterres zu werben.Sie wies darauf hin, dass in den 80 Jahren seit Gründung der Vereinten Nationen noch nie eine Frau für dieses Amt ausgewählt wurde. „Man könnte sich fragen, wie unter 4 Milliarden potenziellen Kandidatinnen nicht eine einzige gefunden werden konnte“, sagte Baerbock.