kritik an Aktivrenten-Plänen der Bundesregierung
Der Vorschlag der Bundesregierung für eine Aktivrente stößt bei Gewerkschaften und Arbeitgebern auf deutliche Ablehnung. Steffen Kampeter, Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes BDA, äußerte gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland: „Die Aktivrente soll längeres Arbeiten fördern, gleichzeitig belohnt die abschlagsfreie Frühverrentung aber den vorzeitigen Ausstieg. Die Politik drückt auf Gas und Bremse zugleich. das ist in der anreizwirkung wenig effektiv und teuer für Beitrags- und Steuerzahler.“
Gewerkschaften sehen keine Lösung der Probleme
Anja Piel, Vorstandsmitglied des Deutschen Gewerkschaftsbunds und Präsidentin der deutschen Rentenversicherung Bund, erklärte gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland: „Die Regelung kostet Milliarden, löst aber keins der vorhandenen Probleme.“ Sie betonte,dass viele Menschen nach dem Renteneintritt nicht weiterarbeiten,weil ihre Gesundheit,die Arbeitsbedingungen oder die Entscheidung des Arbeitgebers dagegen sprechen.
Forderung nach gezielten Maßnahmen
Piel forderte anstelle pauschaler Steuervorteile gezielte Maßnahmen, um allen Beschäftigten zu helfen.Dazu zählen bessere Arbeitsbedingungen,damit Menschen gesund bis zum 65.Lebensjahr arbeiten können, altersgerechte Arbeitsplätze sowie Wege für Frauen aus unfreiwilliger Teilzeit. Diese Maßnahmen seien aus ihrer Sicht die richtigen Antworten auf den demografischen Wandel.
Geplante Regelungen zur Aktivrente
Nach den plänen der Bundesregierung sollen Rentner künftig 2.000 Euro im Monat oder 24.000 Euro im Jahr steuerfrei hinzuverdienen dürfen. Bundeskanzler Friedrich Merz strebt an, die Aktivrente bereits zu Jahresbeginn 2026 einzuführen.