Digitalminister plant Testregionen für Digitalisierung
Der neue Digitalminister Karsten Wildberger will die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung deutlich vorantreiben. Dafür sollen zwei Bundesländer als Testregionen dienen.
Auswahl der Testregionen
Wildberger erklärte gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“, man werde sich mit mindestens zwei Bundesländern exemplarisch anschauen, welche Bürgerleistungen in bestimmten Kommunen gut funktionieren und was es braucht, um diese flächendeckend auszurollen. Welche Bundesländer ausgewählt werden, ließ er zunächst offen.Er betonte,dass er sowohl einen Stadtstaat als auch ein Flächenland einbeziehen möchte. Das Ziel sei, in zweieinhalb Jahren 50 Prozent mehr digitale Bürgerleistungen in diesen Ländern zu erreichen.
Übertragbarkeit erfolgreicher Lösungen
Wildberger sieht in dem Vorhaben die Chance,eine starke Dynamik für die Digitalisierung in anderen Bundesländern zu erzeugen. Wenn die neuen digitalen Angebote in den Testregionen erfolgreich funktionieren, könnten die Prozesse bundesweit beschleunigt werden. Parallel dazu sollen die besten digitalen Lösungen aus den einzelnen Ländern gesammelt und geprüft werden, ob sie zentral vom Bund allen zur Verfügung gestellt werden können. Diese Angebote sollen über eine Cloud für alle Kommunen zugänglich gemacht werden, ähnlich einem App-Store.
Hintergrund des Ministers
Karsten Wildberger ist als Quereinsteiger in die Politik gekommen. Vor seiner Berufung zum ersten Digitalminister war er Chef der Handelskette Mediamarkt-Saturn und zuvor im Vorstand des Energiekonzerns Eon tätig. Wildberger betonte, dass es ein Ende haben müsse, dass einzelne Kommunen eigene Lösungen entwickeln. Ihn interessierten vor allem die strukturellen Fragen der Digitalisierung.