Christian Kern sieht Berufung von Palla und Nagl als Auszeichnung
Der frühere österreichische Bundeskanzler und ehemalige ÖBB-Chef Christian Kern (SPÖ) betrachtet die Berufung von Evelyn Palla zur Chefin der Deutschen Bahn (DB) und von Philipp Nagl zum DB-Infrago-Chef als „maximale Auszeichnung“ seiner Arbeit.„Ich sehe es als einen meiner größten Erfolge, dass die Deutsche Bahn heute zwei Leute an der Spitze hat, die aus meiner Schule kommen“, sagte Kern der „Süddeutschen Zeitung“ (Freitagausgabe).
Werdegang von Evelyn Palla
Kern hatte Evelyn Palla im jahr 2011 zu den Österreichischen Bundesbahnen geholt. Rückblickend beschreibt er sie als „exzellente Kauffrau“. Sie sei sehr strukturiert, überlegt und nüchtern gewesen und habe Ordnung in den Finanzbereich gebracht. Das Potenzial von palla sei ihm damals bereits klar gewesen. „Aber wenn Sie mich damals hätten wetten lassen, dass die Deutsche Bahn eines Tages von Evelyn Palla und Philipp Nagl geführt wird, hätte ich gesagt, das ist angesichts der Entscheidungslogik nicht möglich“, so Kern weiter.
Kern über eigene Berufungsspekulationen
Auch Christian Kern selbst wurde in der Öffentlichkeit mehrfach als möglicher Nachfolger von Ex-Bahnchef Richard Lutz genannt. „Es gab auch Leute, die auf mich zugekommen sind“, sagte Kern. am Ende habe er jedoch weder mit dem Headhunter noch mit dem Minister gesprochen.
aktuelle Tätigkeit und Einschätzung zur Deutschen Bahn
Derzeit ist Kern Geschäftsführer bei der Lok-Leasingfirma Ell-Group. Zur Situation bei der Deutschen Bahn äußerte er: „Bei der deutschen Bahn fühlt man sich als Chef wie Sisyphos, der versucht, den stein auf den Gipfel zu rollen.“ Er habe diese Herausforderungen bereits erlebt. Als größtes Problem bei der Deutschen Bahn sieht Kern die Vielzahl unterschiedlicher Interessen bei Eigentümer, Gewerkschaften und Management.„Es gibt kein Zielbild, das alle unterschreiben würden“, so kern.
Zusätzlich sei das Unternehmen zu komplex aufgestellt. Die politischen Rahmenbedingungen bezeichnete Kern als „brutal schädlich“ für die einzelnen Sparten des Konzerns. die Zusatzkosten durch Baustellen und Umleitungen seien erheblich. „Wenn Sie unter diesen Bedingungen Fern- oder Güterverkehr machen wollen,dann können Sie den Steve Jobs exhumieren und es wird nichts besseres herauskommen“,sagte Kern.
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