AfD-Abgeordneter verteidigt Äußerungen zur Nationalhymne
Der AfD-Bundestagsabgeordnete Tobias Teich hat seinen post verteidigt, in dem er kritisierte, dass in der bundesrepublik Deutschland ausschließlich die dritte Strophe des „Liedes der Deutschen“ als Nationalhymne gesungen wird. Teich erklärte gegenüber der „Welt“, eine souveräne Nation bekenne sich zu ihren Symbolen, ohne Angst und ohne Verkleinerung. Die dritte Strophe bleibe zwar die offizielle Hymne, jedoch gehörten die ersten beiden Strophen zum kulturellen Erbe und stünden für eine lange Geschichte, die nicht allein durch eine kurze, wenn auch schreckliche Zeitspanne bestimmt werden dürfe.
kritik von Rechtsextremismus-Expertin
Heike Radvan, Professorin für Rechtsextremismus-Forschung an der Universität Tübingen, äußerte scharfe Kritik an Teichs Aussagen. Sie erklärte gegenüber der „Welt“, der AfD-Abgeordnete stelle sich mit seiner Forderung in eine lange Tradition des rechtsextremen Geschichtsrevisionismus, der die NS-Verbrechen verschweige, positiv umdeute und Gebietsansprüche erhebe, die infolge der Kriegsverbrechen des NS-Staates seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs vertraglich an Nachbarstaaten übergegangen seien. Radvan betonte, die erste Strophe sei deutlich nationalistisch konnotiert. Wer die Nationalhymne um diese Zeilen ergänzen wolle, fordere einen Schlussstrich unter die weiterhin notwendige Auseinandersetzung mit den NS-Verbrechen, was demokratischen Vorstellungen widerspreche.
Reaktion von Tobias Teich
Tobias Teich wies die Vorwürfe zurück.er betonte, die deutsche Geschichte sei länger als zwölf Jahre. es sei seiner Ansicht nach nicht angemessen, eine jahrhundertealte Kulturgeschichte auf diese kurze Epoche zu verkürzen.
Stellungnahme der afd-Bundestagsfraktion
Die AfD-Bundestagsfraktion distanzierte sich von den Äußerungen ihres Abgeordneten. Ein Sprecher der Fraktion erklärte gegenüber der „Welt“, bei den Aussagen von Herrn Teich handele es sich um eine persönliche Meinung. Die deutsche Nationalhymne sei die dritte Strophe des „Liedes der Deutschen“. An dieser Regelung wolle die AfD-Fraktion nichts ändern.