EU verfehlt Ziel zur Steigerung der Chipproduktion
Die europäische Union wird ihr Ziel, bei der Produktion von Halbleitern unabhängiger von großen Exportstaaten wie China, Südkorea oder Taiwan zu werden, voraussichtlich deutlich verfehlen. Dies berichtet der „Spiegel“.
Ambitionierte Ziele der EU-Kommission
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte im Jahr 2022 angekündigt, dass Europa bis 2030 einen Anteil von 20 Prozent an der weltweiten Produktion moderner Mikrochips erreichen solle. Im Jahr 2022 lag dieser Anteil bei 9,8 Prozent. Die Initiative war eine reaktion auf lieferengpässe während der coronapandemie.
Aktuelle Prognosen und Herausforderungen
Nach aktuellen Einschätzungen der EU-Kommission wird der Anteil Europas an der weltweiten Halbleiterproduktion bis 2030 lediglich auf 11,7 Prozent steigen.Dies geht aus einer Antwort der EU-Kommission auf eine Anfrage des europaabgeordneten Moritz Körner (FDP) hervor. Kommissionsvizepräsidentin Henna Virkkunen bezeichnete das 20-Prozent-Ziel weiterhin als große Herausforderung.
Investitionen und internationale Konkurrenz
Seit Einführung des „european Chips Act“ im Jahr 2022 haben private Unternehmen Investitionen in Fertigungsanlagen mit einem Volumen von mehr als 80 Milliarden Euro angekündigt. Zudem hat die EU-Kommission Milliardensubventionen für Forschung und Entwicklung, Pilotanlagen und Kompetenzzentren genehmigt.
Auch andere Staaten wie die USA, Japan und Taiwan haben auf die Lieferengpässe während der Coronakrise reagiert und ähnliche Ziele für den Ausbau ihrer halbleiterproduktion formuliert. Die EU-Kommission geht davon aus, dass sich die Halbleiterfertigung in der EU bis 2030 zwar mehr als verdoppeln wird, der Weltmarkt jedoch insgesamt in vergleichbarem Tempo wächst.
Reaktionen aus dem Europäischen Parlament
Der FDP-Abgeordnete Moritz Körner äußerte gegenüber dem „Spiegel“ Kritik an den bisherigen Fortschritten. Seiner Einschätzung nach droht die EU, bei der Entwicklung von Künstlicher Intelligenz und Halbleitern international den Anschluss zu verlieren.







