Kritik von Monika Schnitzer an geplanter aktivrente
Die Chefin des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen entwicklung, Monika Schnitzer, hat die geplante Aktivrente kritisiert. Ab dem kommenden Jahr sollen Rentnerinnen und Rentner bis zu 2.000 Euro im Monat steuerfrei hinzuverdienen können. schnitzer äußerte gegenüber der „Rheinischen Post“ Zweifel an der beschäftigungspolitischen Wirkung dieser Regelung.
Geringe Erwartungen an Beschäftigungseffekte
Schnitzer erklärte, sie erwarte nicht, dass die Aktivrente die Beschäftigung nennenswert erhöhen werde. Aus ihrer Sicht werde die Regelung vor allem zu Mitnahmeeffekten führen. Rentnerinnen und Rentner, die bereits jetzt weiterarbeiten, würden die Aktivrente nach ihren Worten „gerne mitnehmen“.
Mögliche Klagen und Kostenrisiken
die Münchner Ökonomin rechnet mit rechtlichen Auseinandersetzungen um die Aktivrente. Nach derzeitigem Stand könnten nur sozialversicherungspflichtig Beschäftigte von der Regelung profitieren. „Aber die selbständigen werden sicher dagegen klagen“, sagte Schnitzer.
Sie warnte zugleich vor steigenden Kosten im Fall einer Ausweitung auf Selbstständige. Wenn die Aktivrente auch für Selbstständige gelten sollte, werde es nach ihrer Einschätzung „richtig teuer“. Viele Selbstständige arbeiteten bereits jetzt bis ins hohe Alter.
Zustimmung zur geplanten Frühstart-Rente
Positiv äußerte sich Schnitzer zur geplanten Frühstart-rente. Nach den Plänen der Bundesregierung soll der Staat für alle Kinder und Jugendlichen im Alter von sechs bis 18 Jahren monatlich zehn Euro in ein Depot einzahlen. „Die finde ich tatsächlich gut, damit hat die Regierung einen Vorschlag von uns aufgegriffen“, sagte sie.
Forderung nach verpflichtender privater Vorsorge
Schnitzer sprach sich darüber hinaus für eine Pflicht zur privaten Altersvorsorge aus. „Wir sollten weitergehen: Die private Vorsorge sollte verpflichtend werden, damit die Menschen sich früh mit dem Thema auseinandersetzen“, forderte sie.
Sie plädierte dabei für eine widerspruchslösung. Demnach müssten Bürgerinnen und Bürger aktiv widersprechen, wenn sie keine private Vorsorge wünschen.











