Volkswagen steigt europaweit aus dem Agenturmodell für Privatkunden aus und kehrt beim Verkauf von Elektroautos zum klassischen Händlermodell zurück. Das bestätigte Markenvertriebsvorstand Martin Sander dem „Handelsblatt“ (Dienstagsausgabe). „Wir setzen auf die unternehmerische Stärke unserer Händler – sie ist durch kein Modell zu ersetzen“, sagte Sander. Das Agenturmodell bleibe lediglich im Flottengeschäft bestehen, wo es sich „seit Jahren bewährt“ habe.
Rückkehr zum klassischen Händlermodell
Mit dem Schritt beendet Volkswagen einen seit Jahren andauernden Konflikt mit seinen Vertriebspartnern. Der Konzern hatte den Agenturvertrieb 2020 für Elektroautos eingeführt, inspiriert vom Direktvertrieb des US-Herstellers Tesla. In diesem Modell übernahm Volkswagen Preisgestaltung und Absatzrisiken.Die Händler fungierten als Vermittler und erhielten geringere Margen.
In der Praxis erwies sich das Agenturmodell als komplex und konfliktanfällig. Die Rückkehr zum klassischen Händlermodell stärkt wieder die Rolle der Händler im Vertrieb von Elektroautos an privatkunden.
Unverändertes Agenturmodell im Flottengeschäft
Im Flottengeschäft hält Volkswagen am Agenturmodell fest. Nach Angaben von Martin Sander hat sich dieses Modell dort seit Jahren bewährt. Firmen- und Großkunden sollen weiterhin über diese Struktur bedient werden.
Abkehr von Ausbauplänen und Umsetzung in Europa
Keine Ausweitung auf Verbrenner
Noch im Frühjahr 2024 hatte Volkswagen geprüft, das Agenturmodell auch auf Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor auszuweiten.Diese Pläne wurden inzwischen verworfen. Damit bleibt der Vertrieb von Verbrennern im klassischen Händlersystem.
Umsetzung in Deutschland und weiteren Märkten
In Deutschland war der Ausstieg aus dem Agenturmodell bereits Ende 2024 beschlossen worden. Nun folgen alle europäischen Märkte. Der Rückzug aus dem Agenturmodell für Privatkunden gilt damit europaweit.











