Kritik an Umgang mit AfD: Historiker Rödder verteidigt Familienunternehmer-verband
Der Historiker und frühere Vorsitzende der CDU-Grundwertekommission, Andreas Rödder, hat den öffentlichen Druck auf den Verband der Familienunternehmer in der Debatte über den Umgang mit der AfD kritisiert. Die Reaktionen sagten viel aus über „die links-grünen Empörungsreflexe“ und „den Opportunismus der wirtschaftlichen Eliten“, sagte Rödder dem „Spiegel“.
Rödder erklärte, es sollte „demokratische Normalität“ sein, dass Verbände Parlamentarier der größten Oppositionspartei zu Veranstaltungen einladen. Eine Ausgrenzung bezeichnete er als kontraproduktiv.
Kontroverse um Kontaktverbot des Verbands der familienunternehmer
Der Verband der Familienunternehmer hatte in der vergangenen Woche mitgeteilt, das bisher geltende „Kontaktverbot“ zur AfD aufgehoben zu haben. Nach massivem Widerstand revidierte Verbandspräsidentin marie-christine Ostermann diese Entscheidung und stellte das Kontaktverbot wieder her.
Ostermann sitzt im Beirat der konservativen Denkfabrik Republik21 (R21),die von andreas Rödder geleitet wird.
grüne und Linke kritisieren staatliche Förderung von Republik21
Vorwürfe gegen Union und AfD-Nähe
Vertreter von Grünen und Linken erneuerten ihre kritik an staatlichen Zuschüssen für R21. Grünenfraktionsvize Andreas Audretsch sagte dem „Spiegel“, dass Unionsfraktionschef Jens Spahn eine Millionenförderung für R21 durchgesetzt habe, sei „gefährlich und geschichtsvergessen“. Der Verein arbeite „gezielt an der Anbahnung von Gesprächen zwischen Union und afd“.
Die Innenexpertin der linksfraktion, Clara Bünger, erklärte, R21 trage dazu bei, „die AfD zu normalisieren und ihren autoritären Machtanspruch voranzutreiben“. Es sei erschreckend, dass Union und SPD „diese gefährliche Entwicklung mit Steuergeldern unterstützen“.
Geplante Fördermittel im Bundeshaushalt
Für R21 ist im laufenden Bundeshaushalt eine institutionelle Förderung von 250.000 Euro vorgesehen. Nach eigenen angaben will der Verein diese Mittel jedoch nicht abrufen.
In den kommenden vier Jahren kann R21 jährlich 500.000 Euro zur Finanzierung von Projekten beantragen. Die Förderung wurde auf Betreiben der Unionsfraktion mit den stimmen der Koalition in den Haushalt aufgenommen.









