Bundesjustizministerin Stefanie Hubig (SPD) will Gewalttäter schwerer bestrafen und Frauen besser vor Gewalt schützen. Das sagte sie der „Rheinischen Post“ (Dienstag). Sie verwies auf stark steigende Zahlen zu häuslicher Gewalt und forderte ein breites Maßnahmenpaket.
Angekündigte Maßnahmen
Erst kürzlich hatte das Bundeskabinett einen Gesetzesentwurf beschlossen, der elektronische Fußfesseln und Anti-Gewalt-Trainings für Täter vorsieht. Das reiche jedoch nicht aus. „Wir werden außerdem das Strafrecht verschärfen,um Täter härter zur Verantwortung ziehen zu können. Insbesondere für Vergewaltigungen unter Einsatz von K.-o.-Tropfen und vergleichbaren Substanzen schlage ich höhere Strafen vor“, erklärte Hubig.
Fokus am Internationalen tag gegen Gewalt an Frauen
Am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen (25.November), auch „Orange Day“, liegt der Fokus in diesem Jahr auf der Gewalt, die Frauen und Mädchen in der Öffentlichkeit erleben. „Frauen müssen sich im öffentlichen und digitalen Raum so selbstverständlich bewegen können wie Männer“, sagte die Justizministerin.Das sei eine Frage der Gleichberechtigung.
Bedarf an Beratung und Personal
„Mein Ziel ist klar: Wir müssen Gewalt gegen Frauen in all ihren Erscheinungsformen zurückdrängen – körperliche, verbale und bildbasierte Gewalt. Beratungen haben eh schon Wartelisten von hier bis gefühlt 2030 – wir bräuchten eigentlich überall mehr Leute, nicht weniger.“
