Markus Söder fordert Kurswechsel in der energiepolitik
Der CSU-vorsitzende und bayerische Ministerpräsident Markus Söder hat einen grundlegenden Kurswechsel in der deutschen Energiepolitik gefordert. In einem Interview mit der „Welt am Sonntag“ kritisierte Söder die aktuelle Ausrichtung auf Gaskraftwerke und den Ausbau erneuerbarer Energien. Diese Maßnahmen seien stark subventioniert, während die Energiepreise mit staatlichen Mitteln künstlich niedrig gehalten würden.
Plädoyer für neue Kernkraftwerke
Söder sprach sich für den Bau neuer Kernkraftwerke in Form sogenannter Mini-Meiler aus. Er betonte,dass es nicht um große Anlagen wie früher gehe,sondern um kleinere,moderne Reaktoren,wie sie bereits in Kanada existieren. Auch in der Schweiz und anderen europäischen Ländern werde an solchen Konzepten gearbeitet. Diese Mini-Meiler benötigten laut Söder deutlich weniger Subventionen als herkömmliche Kernkraftwerke.
Nutzung heimischer Ressourcen
Darüber hinaus forderte Söder,den Abbau von Seltenen Erden in Deutschland ernsthaft zu prüfen und gegebenenfalls umzusetzen. Auch die heimischen Gasreserven sollten genutzt werden. Das Bundesamt für Geowissenschaften weise seit Jahren darauf hin, dass in Deutschland Gasvorkommen für jahrzehnte vorhanden seien. Dennoch würden diese Ressourcen nicht genutzt, sondern stattdessen teures Flüssiggas aus den USA importiert.
Kritik am Bundesumweltministerium
Söder äußerte zudem Kritik am Bundesumweltministerium. Er bemängelte,dass dort weiterhin alte grüne Leitlinien vorherrschten und die strategische Ausrichtung von Personen aus diesem Umfeld geprägt werde. Söder sprach sich für eine modernere Umweltpolitik aus und wünschte sich mehr Unabhängigkeit von früheren politischen Strömungen. Mit Minister Carsten Schneider sei eine offene Kommunikation möglich, jedoch arbeiteten die Behörden häufig nach festgelegten Mustern weiter.


