Vorsitzender des Verteidigungsausschusses fordert flächendeckende Musterung
Der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Bundestages, Thomas Röwekamp (CDU), hat sich in der Debatte über das neue Wehrdienstmodell für eine flächendeckende Musterung ausgesprochen. Er forderte zudem ein klares Verfahren zum Einzug neuer Rekruten.„Wenn wir unsere Verteidigungsfähigkeit ernst nehmen, führt kein Weg an einer flächendeckenden Musterung vorbei“, sagte Röwekamp der „Rheinischen Post“ (Donnerstagausgabe). Nur wenn bekannt sei, über welches personelle Potenzial im Ernstfall verfügt werde, könnten die Streitkräfte zielgerichtet gestärkt werden.
Begründung mit aktueller Sicherheitslage
Röwekamp verwies auf die aktuelle Sicherheitslage in Europa,die nach klaren Strukturen und belastbaren Daten verlange. eine allgemeine Musterung sei daher ein Gebot der sicherheitspolitischen Vernunft. Damit unterstützte er die Position von Generalinspekteur Carsten Breuer und sprach sich gegen ein Losverfahren zur Musterung aus.
auswahlverfahren für den Wehrdienst
Der Ausschussvorsitzende betonte, dass auch die Auswahl der tatsächlich Dienstleistenden geregelt werden müsse. „Wenn wir unsere Truppenstärke auf 260.000 erhöhen wollen, reicht es nicht, nur zu wissen, wer tauglich ist – wir müssen auch festlegen, nach welchen Kriterien eingezogen wird“, erklärte Röwekamp.
Mögliche Auswahlkriterien
Als mögliche Verfahren nannte Röwekamp ein transparentes Losverfahren,eine abgestufte tauglichkeitsbewertung oder definierte Bedarfsprofile,die sich an den Anforderungen der Streitkräfte orientieren. Alle Verfahren hätten ihre Stärken und Schwächen. Entscheidend sei jedoch, rasch zu einer verlässlichen, gerechten und umsetzbaren Struktur zu kommen, die die Verteidigungsfähigkeit nachhaltig stärke, so der CDU-Politiker.


