Linke fordert Reform der Altersvorsorge für freie Berufe
Die Linke im Deutschen Bundestag spricht sich für eine Reform der Altersvorsorge für freie Berufe aus. Hintergrund sind finanzielle Fehlentscheidungen einzelner berufsständischer Versorgungswerke in Deutschland. Die renten- und alterssicherungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Sarah Vollath, erklärte gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe, der Sonderweg der Versorgungswerke als Bestandteil der ersten Alterssicherungssäule müsse überprüft werden. Wer seine Rente zusätzlich durch Marktspekulation aufbessern wolle, könne dies tun, so VollathLinke fordert Reform der Altersvorsorge für freie Berufe
Forderung nach Überprüfung der Versorgungswerke
Die Linke im Deutschen Bundestag setzt sich für eine Reform der Altersvorsorge für freie Berufe ein. Anlass sind finanzielle Fehlentscheidungen einzelner berufsständischer Versorgungswerke in Deutschland. Die renten- und alterssicherungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Sarah Vollath, erklärte gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe, der Sonderweg der Versorgungswerke als Bestandteil der ersten Alterssicherungssäule müsse überprüft werden.
Kritik am aktuellen System
Vollath betonte,dass Erwerbstätige in verkammerten Berufen häufig aufgrund ihres Versorgungsprivilegs von der gesetzlichen Rentenversicherung befreit würden und damit ihre Alterssicherungsgarantie verlören. Eine gute Altersvorsorge solle jedoch nicht davon abhängen, ob Investitionen in Unternehmensbeteiligungen und Start-ups erfolgreich seien. Die Linke fordert daher eine allgemeine Erwerbstätigenversicherung, in die alle verpflichtend einzahlen und über die alle abgesichert sind.
Hintergrund zu den Versorgungswerken
In Deutschland zahlen Ärzte, Anwälte, Steuerberater und Architekten in berufsständische Versorgungswerke ein, die als Ersatz für die gesetzliche Rente dienen.Die Mitgliedschaft in diesen Versorgungswerken ist nicht freiwillig. Insgesamt verwalten die 91 Versorgungswerke Anlagen im Wert von rund 300 Milliarden Euro.
Finanzielle Schwierigkeiten einzelner Versorgungswerke
Einige Versorgungswerke gerieten in den vergangenen Jahren in finanzielle Schwierigkeiten. Beim Versorgungswerk der Zahnärztekammer Berlin (VZB) summieren sich die Verluste aus getätigten Anlagen laut dem Vorsitzenden des VZB-Verwaltungsausschusses, Thomas Schieritz, auf einen hohen dreistelligen Millionenbetrag. Rund 10.000 Zahnärzte aus Berlin, Brandenburg und Bremen sind dort Mitglied. Ende 2023 wurde das angelegte Vermögen des VZB laut Geschäftsbericht mit 2,2 Milliarden Euro bewertet.
Forderungen nach strengeren Kontrollen
die Linke fordert als Konsequenz aus dem Fall in Berlin bundesweite Mindestregeln und eine stärkere Aufsicht. Sarah Vollath sprach sich für staatliche Kontrollinstanzen anstelle von Kammer-Selbstverwaltungen, harte Quoten für illiquide und riskante Anlagen, verpflichtende Stresstests sowie vollständige Portfolio-Transparenz aus. zudem sollten Vorstände persönlich haften, Boni bei verlusten zurückgefordert, Whistleblower geschützt und Mitgliederrechte gestärkt werden.











