Kritik an Lieferando wegen geplanter Stellenstreichungen
Linken-Chef Jan van Aken hat den Lieferdienst Lieferando scharf kritisiert. Anlass sind die Pläne des Unternehmens, Arbeitsplätze abzubauen und das Liefergeschäft verstärkt an Subunternehmen auszulagern. Van Aken erklärte gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe, er habe selbst jahrelang als Fahrradkurier gearbeitet und wisse, wie anstrengend dieser Beruf sei. Die aktuellen Entwicklungen bezeichnete er als Skandal.
Vorwürfe gegen Lieferando
Van Aken warf Lieferando vor, in Deutschland Hunderte Millionen Euro Umsatz zu machen und dennoch Arbeitsplätze auszulagern. Er kritisierte schlechte Bezahlung, fehlenden Schutz und mangelnde Mitbestimmung der Beschäftigten. Dies bezeichnete er als „organisierte Verantwortungslosigkeit“. Wer arbeite,müsse sicher leben können – auch als Fahrradkurier.
Forderungen der Gewerkschaft NGG
Guido Zeitler, Vorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), forderte, die EU-Plattformrichtlinie müsse zügig in nationales Recht umgesetzt werden. Ziel sei es, unlauteren Praktiken zu Lasten der Beschäftigten vorzubeugen. Auch in der digitalen Arbeitswelt müssten faire Arbeitsbedingungen und Arbeitnehmerrechte gewährleistet bleiben.
Zeitler wies darauf hin, dass die Arbeitsbedingungen vieler Fahrerinnen und Fahrer bereits prekär seien. Schichtpläne würden kurzfristig geändert, Einsätze gestrichen. Dadurch hätten Beschäftigte oft weniger Stunden und geringeres Einkommen, obwohl sie auf ein verlässliches gehalt angewiesen seien.
Hintergrund: Stellenabbau bei Lieferando
Im Sommer hatte Lieferando angekündigt, rund 2.000 Fahrerstellen abzubauen und das Liefergeschäft stärker an Subunternehmen auszulagern.
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