Kanzleramtsminister Frei erwägt höhere Zuzahlungen für Medikamente
Kanzleramtsminister Thorsten Frei (CDU) hat angesichts steigender Kosten im Gesundheitssystem höhere Zuzahlungen für Medikamente vorgeschlagen. „Es geht auch um mehr Eigenverantwortung“, erklärte Frei gegenüber den Partnerzeitungen der „Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft“ (Samstagausgaben). Er wies darauf hin, dass bereits über eine Anhebung der Zuzahlungssätze diskutiert werde, da diese in den vergangenen 20 Jahren nicht angepasst wurden.
Diskussion um Anpassung der Zuzahlungen
Gesundheitsökonomen sprechen sich für eine Verdoppelung des aktuellen Betrags aus. Derzeit liegt die Zuzahlung pro Medikament bei mindestens fünf und höchstens zehn Euro. Es bestehen zahlreiche Ausnahmen von dieser Regelung.
Kritik an hoher Zahl von Krankentagen
Frei äußerte zudem Bedenken hinsichtlich der hohen Zahl von Krankentagen in Deutschland im europäischen Vergleich. „Auch muss uns zu denken geben,dass wir in Deutschland bei den Krankentagen im europäischen Vergleich an der Spitze liegen“,sagte er. Eine medizinische Begründung für diese Entwicklung sehe er nicht.
Reformkommissionen sollen freie Hand erhalten
Mit Blick auf die Reformkommissionen, die über die Zukunft des Sozialstaats beraten, forderte Frei, diesen Gremien freie Hand zu lassen. „Wir wollen, Pathos hin oder her, den großen Wurf“, betonte er. Die Lösung müsse so gestaltet sein,dass sie von allen als gerecht empfunden werde. Dafür sei es notwendig,den Kommissionen ausreichend Zeit einzuräumen.
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