Verband kritisiert Zwischenergebnisse der Pflege-Arbeitsgruppe
Der Verband Deutscher Alten- und Behindertenhilfe e. V. (VDAB) hat die am Montagabend veröffentlichten Zwischenergebnisse der Bund-Länder-Arbeitsgruppe „Zukunftspakt Pflege“ kritisiert.
Forderung nach Antworten auf Zukunftsfragen
VDAB-hauptgeschäftsführer Thomas Knieling erklärte gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe,die Arbeitsgruppe solle Antworten auf die zentralen Zukunftsfragen der professionellen Pflege geben. Die im „Zukunftspakt Pflege“ vorgesehenen Schritte zur Weiterentwicklung der Pflegeversicherung wirkten angesichts der bestehenden Herausforderungen bislang eher zurückhaltend. Eine verlässliche Dynamisierung der Leistungsbeträge könne zwar die Eigenanteile dämpfen,doch die Finanzierungsproblematik in der Pflegeversicherung würde sich weiter verschärfen,wenn die kostensteigerungen nicht wirksam begrenzt werden.Dies betreffe auch Ansätze wie den sogenannten Sockel-Spitze-Tausch.
Kritik an unkonkreten Modellen und Forderung nach Nachbesserungen
Die Überlegungen zu übergreifenden Budgets und leistungsbündelungen seien laut Knieling noch nicht ausgereift. Es bedürfe einer klaren Konkretisierung, wie solche Modelle in das bestehende System der Pflegeversicherung integriert werden könnten.Knieling, der die Interessen von über 1.800 Mitgliedsunternehmen der ambulanten und stationären Alten- und Behindertenhilfe vertritt, forderte zudem Nachbesserungen mit Blick auf die Betreiberseite von pflegeheimen. Die Einrichtungsseite komme seiner Ansicht nach zu kurz. Pflegeeinrichtungen benötigten mehr unternehmerische Freiheit und Flexibilität bei den Pflegeangeboten sowie weniger Bürokratie. Zudem müsse die Wirtschaftlichkeit der Pflegeunternehmen gesichert werden, da alle reformbestrebungen wirkungslos blieben, wenn vor Ort das Angebot fehle.