Wirtschaftsweise schlagen neues Modell für private altersvorsorge vor
Mitglieder des Sachverständigenrats Wirtschaft fordern die Bundesregierung auf, die Riester-Rente durch ein neues Modell der privaten Altersvorsorge zu ersetzen.
Vorschlag für ein förderfähiges Altersvorsorgedepot
Statt der geplanten Frühstart-Rente für Minderjährige schlagen Ulrike Malmendier und Martin Werding in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung die Einführung eines förderfähigen Altersvorsorgedepots vor. Bestehende riester-Verträge sollen auf freiwilliger basis reibungslos in das neue System überführt werden können.
Vertrauen und Vermögensaufbau stärken
Nach Ansicht der beiden Volkswirte könnte Deutschland so das Vertrauen in die geförderte Vorsorge zurückgewinnen und breiten Bevölkerungsschichten den Vermögensaufbau ermöglichen. Zudem könne eine echte Kapitalmarktkultur entstehen. Malmendier und Werding gehören dem wichtigsten wirtschaftspolitischen Beratungsgremium der Bundesregierung an.
Einfaches Standardprodukt als Kern des Modells
Kern des vorgeschlagenen Altersvorsorgedepots soll ein einfach strukturiertes Standardprodukt sein, wie es auch in Schweden existiert. Das neue Modell soll sich nach den Vorstellungen der Wissenschaftler nahtlos an die Frühstart-Rente anschließen.
Kritik an der Riester-Rente
Die Riester-Rente sei zum Synonym für niedrige Renditen, hohe Kosten und Bürokratie geworden. Nur 40 Prozent der Anspruchsberechtigten hätten einen Vertrag abgeschlossen, ein Viertel dieser Verträge werde nicht mehr bedient. Diese Zahlen zeigten laut den Wirtschaftsweisen, dass die Bürgerinnen und Bürger kein Vertrauen in die kapitalgedeckte Vorsorge mit staatlich gesetzten Rahmenbedingungen entwickelt hätten.