Trump stellt Plan für Frieden in Gaza vor
US-Präsident Donald Trump hat am Montag bei einem Treffen mit Israels Premierminister Benjamin netanjahu im Weißen Haus einen Plan für die Zukunft des Gazastreifens präsentiert. Der zuvor gestartete friedensprozess war ins Stocken geraten, nachdem Israel im März 2025 die Waffenruhe gebrochen hatte.
Internationales Übergangsgremium und wiederaufbau
Trumps neuer Vorschlag,der nach Angaben des Weißen Hauses mit Unterstützung israels sowie arabischer und europäischer Partner erarbeitet wurde,sieht die Schaffung von zwei Gremien vor. Trump selbst will den Vorsitz eines „internationalen Übergangsgremiums“ übernehmen, dem weitere Staatsoberhäupter und Mitglieder wie der ehemalige britische Premierminister Tony Blair angehören sollen. Dieses Gremium soll den politischen Rahmen vorgeben und private Investoren für den Wiederaufbau des Gazastreifens gewinnen.
Verwaltung durch Palästinenser und internationale Fachleute
Die verwaltung Gazas soll aus qualifizierten palästinensern und internationalen Fachleuten bestehen, die für kommunale Dienstleistungen und alltägliche Aufgaben zuständig sind.Sie werden vom internationalen Übergangsgremium überwacht. Sollte sich die Palästinensische Autonomiebehörde einem Reformprogramm unterziehen, kann sie die Kontrolle über den Gazastreifen zurückerlangen.
Internationale Stabilisierungstruppe und Rückzug Israels
Die Vereinigten Staaten planen, gemeinsam mit arabischen und internationalen partnern eine vorübergehende „internationale Stabilisierungstruppe“ aufzustellen, die umgehend im Gazastreifen eingesetzt werden soll. Die israelische Armee soll sich schrittweise zurückziehen und die Kontrolle an diese Stabilisierungstruppe übergeben.
Freilassung von Geiseln und Gefangenen
Nach einer möglichen Annahme des Vorschlags hat die Hamas 72 Stunden Zeit, alle Geiseln freizulassen. Erst danach will Israel 250 zu lebenslanger haft verurteilte Gefangene sowie 1.700 nach dem 7. Oktober 2023 inhaftierte Personen aus dem Gazastreifen freilassen, darunter alle in diesem Zusammenhang inhaftierten Frauen und Kinder.
Amnestie und sichere Ausreise für Hamas-Mitglieder
Hamas-Mitglieder, die sich zu einer friedlichen Koexistenz und zur abgabe ihrer Waffen verpflichten, sollen nach vollständiger Rückgabe der Geiseln amnestiert werden. Denjenigen, die den Gazastreifen verlassen möchten, soll eine sichere Ausreise in Aufnahmeländer ermöglicht werden.
Humanitäre Hilfe und Wiederaufbau der Infrastruktur
Nach einer möglichen Annahme des Abkommens sollen Hilfslieferungen ein festgelegtes Mindestmaß erreichen. Die Infrastruktur für Wasser, Strom, Abwasser, Krankenhäuser und Bäckereien soll instandgesetzt werden. Weder Israel noch die Hamas sollen die Lieferungen der Vereinten Nationen und des Roten Halbmonds einschränken können. Niemand soll gezwungen werden, den Gazastreifen zu verlassen; wer gehen möchte, soll dies frei tun können.
Gespräch mit Katar nach Vorfall
das Weiße Haus teilte mit, dass Trump und Netanjahu den Premierminister von Katar, Mohammed bin Abdulrahman bin jassim Al Thani, telefonisch kontaktiert haben. Netanjahu äußerte dabei sein Bedauern über den Tod eines katarischen Soldaten bei einem israelischen Angriff in Katar und drückte Reue über die Verletzung der Souveränität Katars aus.Ein weiterer derartiger Vorfall solle nicht mehr vorkommen.