Gute Kirschenernte in deutschen Baumobstbetrieben 2025
Im Sommer 2025 haben die deutschen Baumobstbetriebe eine gute Kirschenernte erzielt. Nach endgültigen Schätzungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) wurden insgesamt 47.100 Tonnen Kirschen geerntet. Davon entfielen 79 Prozent (37.300 Tonnen) auf Süßkirschen und 21 Prozent (9.800 Tonnen) auf Sauerkirschen.
Vergleich mit Vorjahren und Durchschnitt
Im Vergleich zum zehnjährigen Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2024, der bei 45.200 tonnen lag, fiel die Kirschenernte 2025 um 4,2 Prozent höher aus. Gegenüber der deutlich unterdurchschnittlichen gesamterntemenge von 35.400 Tonnen im vorjahr wurden rund 11.700 Tonnen oder 33,1 Prozent mehr Kirschen geerntet.
Süßkirschenernte 2025
Die endgültige Schätzung der Süßkirschenernte für 2025 ergab 37.300 Tonnen.Das entspricht einem Anstieg von 9.400 Tonnen oder 33,6 Prozent gegenüber dem wetterbedingt sehr niedrigen Vorjahreswert. Im Vergleich zum zehnjährigen Durchschnitt von 32.900 Tonnen verzeichneten die Baumobstbetriebe eine Steigerung um 4.400 Tonnen oder 13,3 Prozent. Die gute Ernte ist auf milde Witterungsbedingungen während der Blütezeit und das Ausbleiben von Frost- und Hagelereignissen in den meisten Anbauregionen zurückzuführen.
Anbauflächen und regionale Verteilung
Süßkirschen werden in Deutschland auf einer Fläche von 5.700 Hektar angebaut. Baden-Württemberg ist mit 2.600 Hektar das bedeutendste Bundesland für den heimischen Süßkirschenanbau. Dort wurden mit 17.600 Tonnen 47 Prozent der gesamten deutschen Süßkirschen geerntet. Niedersachsen lag mit 5.000 Tonnen auf einer Fläche von 480 Hektar an zweiter Stelle. Rheinland-Pfalz (660 Hektar) und Bayern (540 Hektar) verfügen zwar über größere Anbauflächen, erzielten jedoch geringere Erntemengen von 3.700 beziehungsweise 1.800 Tonnen.
Regionale Unterschiede im Vergleich zum Vorjahr
Im Vergleich zum vorjahr fiel die diesjährige Süßkirschenernte in baden-Württemberg um 250 Tonnen geringer aus, was einem Rückgang von 1 Prozent entspricht. in Niedersachsen wurde die Vorjahresernte um 2.000 Tonnen (+67 Prozent) übertroffen. Auch in Rheinland-Pfalz (+76 Prozent) und Bayern (+30 Prozent) lagen die Erntemengen deutlich über dem Vorjahreswert. Die regionalen Unterschiede erklären sich dadurch, dass Baden-Württemberg im Vorjahr eine überdurchschnittlich gute Ernte verzeichnete, während andere Regionen teils erhebliche wetterbedingte Ertragseinbußen hinnehmen mussten.
sauerkirschenernte 2025
Die endgültige Schätzung der Sauerkirschenernte ergab 9.800 Tonnen. Das entspricht einer Steigerung von 31,3 Prozent gegenüber dem wetterbedingt sehr ertragsschwachen Vorjahr mit 7.500 tonnen. Die erste vorläufige Schätzung im Juni lag mit 11.700 Tonnen noch fast auf dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre von 12.300 Tonnen. Die endgültige Erntemenge blieb jedoch 20,0 Prozent unter diesem Durchschnitt. Neben den Witterungseinflüssen trug auch die gesunkene Anbaufläche für Sauerkirschen, die im Vergleich zum Vorjahr von 2.000 Hektar auf 1.500 Hektar zurückging, zu der geringeren Erntemenge bei.
Regionale Verteilung der Sauerkirschenproduktion
Das Bundesland mit der größten Anbaufläche für Sauerkirschen ist Rheinland-Pfalz mit 460 Hektar, gefolgt von Sachsen mit 300 Hektar und Baden-Württemberg mit 240 Hektar. Die größte Erntemenge wurde in Rheinland-Pfalz mit 2.700 Tonnen erzielt, was einem Anstieg von 40 Prozent zum Vorjahr entspricht. Thüringen erreichte 1.900 Tonnen (+179 Prozent) und Sachsen 1.800 Tonnen (+1.249 Prozent). Die deutlichen Veränderungen im vergleich zum vorjahr verdeutlichen das witterungsbedingt besonders ertragsschwache Erntejahr 2024. In einigen ostdeutschen Bundesländern kam es im Vorjahr regional zu fast vollständigen Ernteausfällen bei Sauerkirschen und weiteren Baumobstarten.