Bundesgesundheitsministerin prüft Rauchverbot im Auto
Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) zeigt sich offen für eine Bundesratsinitiative mehrerer Länder, die das Rauchen im Auto untersagen wollen, wenn Minderjährige oder Schwangere mitfahren. „die Zielsetzung der Länderinitiative werden wir auf ihre Umsetzbarkeit hin überprüfen“, sagte Warken den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Gesundheitsschutz von Kindern im Fokus
Warken betonte, dass der Gesundheitsschutz insbesondere von Kindern höchste priorität haben sollte und Rücksichtnahme auf Mitmenschen selbstverständlich sein müsse. Sie verwies darauf, dass die Gefahr durch Passivrauchen im Auto den meisten Menschen bewusst sei. „Mitinsassen können sich hier nicht entziehen, die Folgen können Schädigungen der Lunge, Atemwegsbeschwerden und Atemwegserkrankungen sein“, erklärte die Ministerin mit Blick auf die gesundheitlichen Risiken.
Bundesratsinitiative und weitere Schritte
Die CDU-Ministerin reagierte auf eine Initiative mehrerer Bundesländer,die bei der nächsten Sitzung des Bundesrats erneut eine Gesetzesvorlage einbringen wollen. Diese sieht vor,das Rauchen im auto zu verbieten,wenn Kinder oder Schwangere mitfahren. Sollte die Länderkammer am 26. September zustimmen, muss sich der Bundestag mit dem Vorschlag befassen.
Unterstützung und Kritik
Unterstützung für ein solches verbot kommt unter anderem von der Bundesärztekammer. Präsident Klaus Reinhardt erklärte, passivrauchen schade der Gesundheit massiv. „Das Rauchverbot in Autos, in denen Minderjährige oder Schwangere sitzen, ist überfällig“, sagte Reinhardt den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Die gesundheitspolitische Sprecherin der union, Simone Borchardt, sprach sich gegen eine solche Gesetzesänderung aus. Sie betonte, dass Gesundheitspolitik nicht bei symbolischen Einzelmaßnahmen stehenbleiben dürfe, sondern das gesamte System im Blick behalten müsse. Nur so könnten echte Verbesserungen für die Gesundheit der Menschen erreicht werden. Borchardt bezeichnete ein ausschließliches Verbot im Auto als „Placebo“ und verwies darauf, dass viele Kinder auch zu Hause oder in anderen sozialen Umfeldern Tabakrauch ausgesetzt seien.