Vergabe eines Lasersystem-Auftrags an Rheinmetall
der Rüstungskonzern Rheinmetall soll für die Bundeswehr ein marinetaugliches Lasersystem zur Abwehr feindlicher Flugobjekte entwickeln.Nach Angaben der „Welt am Sonntag“ plant die Bundesregierung, den Auftrag ohne öffentliche Ausschreibung direkt an Rheinmetall zu vergeben. Dies geschieht, obwohl bereits leistungsfähigere Systeme am Markt verfügbar seien.
Lieferung und Kosten des Projekts
Bis Ende des jahrzehnts soll Rheinmetall drei Demonstrationsgeräte liefern. Die Kosten für das Projekt belaufen sich dem Bericht zufolge auf rund 390 Millionen Euro. Weder die Bundesregierung noch Rheinmetall äußerten sich konkret zu dem Vorgang. Das Bundesamt für Ausrüstung, informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr in Koblenz teilte mit, dass derzeit ein vergabeverfahren für ein Laserwaffensystem laufe und daher keine weiteren Informationen gegeben werden könnten.
Kritik an der Vergabepraxis
Kritiker aus der Bundespolitik weisen darauf hin, dass inzwischen leistungsfähigere lasersysteme am Markt angeboten würden, die auch bereits in Schiffen europäischer NATO-Partner zum Einsatz kämen. Dazu zählt das australische Unternehmen Electro Optic Systems (EOS), das mit tochterfirmen in Europa vertreten ist. Nach Angaben der Kritiker könnten die bestehenden Verträge mit den Partnern so gestaltet werden, dass deutschland problemlos einsteigen könnte.
vergleichbare Systeme am Markt
Das Lasersystem von EOS verfüge über eine Leistung von 100 Kilowatt und eine Wirkreichweite von mehr als fünf Kilometern.EOS sei zudem bereit, die leistung auf 120 Kilowatt zu erhöhen, was dem Doppelten der von Rheinmetall angebotenen Leistung entspreche, und die Geräte zum halben Preis anzubieten.
Stimmen aus der Politik
Sebastian schäfer, haushaltspolitischer Sprecher der Grünen im Bundestag, kritisierte die vergabepraxis. Er wies darauf hin, dass ein Großteil der Mittel aus dem Sondervermögen an Rheinmetall geflossen sei. Schäfer betonte, es dürfe nicht zu versteckten Subventionen kommen und forderte eine strenge Einhaltung von offenen Vergabe- und Wettbewerbsverfahren. Die unbegrenzten Finanzmittel im Beschaffungsbereich würden viele Begehrlichkeiten in der Industrie wecken, so Schäfer.